Offenbar Beziehungstat Frau in Neuss angeschossen - Polizei sucht 47-Jährigen

Neuss · Mehrere Kugeln hat ein Mann am Mittwoch auf eine junge Frau in Neuss abgefeuert, eine traf sie an der Schulter. In Lebensgefahr schwebt das Opfer aber nicht. Die Polizei geht von einer Beziehungstat aus. Nach dem Tatverdächtigen wird gefahndet.

Neuss: Frau durch Schüsse verletzt - Bilder vom Tatort
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Frau durch Schüsse in Neuss verletzt

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Eine 25-jährige Frau ist Mittwochnachmittag um kurz nach 16 Uhr am Lindenplatz auf offener Straße mit Schüssen niedergestreckt worden. Die Polizei geht derzeit von einer Beziehungstat aus und hat einen Tatverdächtigen im Visier. Doch trotz sofort eingeleiteter Fahndung konnte der Flüchtige bislang nicht gestellt werden. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, handelt es sich bei dem Tatverdächtigen um einen 47-jährigen Neusser. Die Ermittler werten die Tat als versuchtes Tötungsdelikt; eine Mordkommission ermittelt.

Zeugen riefen die Polizei

Die Verletzte wurde in ein Neusser Krankenhaus gebracht und dort behandelt. Sie hat nach Angaben der Polizei eine Schussverletzung an der Schulter erlitten, die sich aber als nicht lebensgefährlich herausstellte. Mehrere Kugeln haben sie offenbar verfehlt.

Zur Tatzeit war Günter Krosch in seiner Wohnung am Lindenplatz. "Ich habe erst gedacht, da sind ein paar Kracher losgegangen", sagt er. Dann aber hörte er ein Kind. "Das schrie wie verrückt", sagt er. Doch als er vor das Haus trat, war schon nichts mehr zu sehen.

Ein Zeuge hatte die Polizei über die Notrufnummer alarmiert. Sein Hinweis, dass die Frau angeschossen worden sein könnte, löste einen Großeinsatz aus. Vor Ort stellte sich heraus, dass der Schütze am Lindenplatz offenbar vom Gehweg aus auf sie feuerte. Und das mehrfach. Zusammengebrochen war die Frau dann auf der kleinen Wiese zwischen der St.-Nektarios-Kirche und einem Gedenkstein. Anwohner aus einem direkt angrenzenden Reihenhaus hätten sich zuerst um die Frau gekümmert, berichteten Zeugen.

Polizei fand vier Hülsen

Die Polizei sicherte den Tatort, dann rückte die Kriminalpolizei an. Vier Geschosshülsen konnte sie auf dem Pflaster sicherstellen. Zeugen hatten zwar fünf Schüsse gehört, doch die fünfte Hülse blieb unauffindbar. Selbst ein Spürhund der Polizei, der gegen 18 Uhr zur Nachsuche an den Tatort gebracht wurde, konnte sie nicht aufstöbern.

Rund um die Polizeiabsperrung sammelten sich erst einige Zeugen, die sich aber rasch wieder zerstreuten. Gehört oder gesehen hatten sie nichts. Das Team der Notfallseelsorge, das vorsichtshalber an den Tatort beordert worden war, rückte ebenfalls rasch wieder ab. Diesmal wurde seine Hilfe nicht benötigt.

(NGZ)
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