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Neuss Neusser Biotope für die Artenvielfalt

Neuss · Seit 2011 gilt in Neuss ein Biotopverbundplan mit zu schützenden Flächen.

 Das Biotop am Zedernweg liegt direkt an der Norfbachaue und bietet als Stillgewässer einen Laichplatz für Frösche und Kröten.

Das Biotop am Zedernweg liegt direkt an der Norfbachaue und bietet als Stillgewässer einen Laichplatz für Frösche und Kröten.

Foto: sug

Das Biotop am Zedernweg in Norf, das wegen einer defekten Abdichtung auszutrocknen droht, liegt nicht nur Umweltschützern am Herzen. Auch das Umweltamt hält das kleine Stück Natur für sehr bedeutend, denn es ist Teil des Neusser Biotopverbundes. "Dabei handelt es sich um ein Netz von kleineren und größeren Flächen, die wichtig sind für Feldvögel, Amphibien und andere zu schützende Tierarten und Pflanzen", erklärt Peter Hilgers vom Umweltamt.

2011 hatte der Stadtrat einen Biotopverbundplan beschlossen, der die biologische Vielfalt in Neuss erhalten soll. Es wurden Vorrangräume für "planungsrelevante Arten" abgegrenzt - Tiere oder Pflanzen, die wegen ihrer Seltenheit oder regionalen Bedeutung bei allen Planungen besonders zu berücksichtigen sind. Bislang wurden in Neuss allein 45 solcher Tierarten erfasst.

"Wir haben im Westen von Neuss große Offenlandbereiche, die wichtig sind für Feld- und Greifvögel, zum Beispiel die Schleiereule", erzählt Hilgers. Im Südwesten der Stadt - in Rosellerheide, Speck, Wehl und Schwarzer Graben - gebe es sogenannte Halboffenland-Biotope. "Da brütet unter anderem die Nachtigall in Hecken." Im Süden lebten größere Fledermausarten im Waldgebiet Mühlenbusch, in der Rheinaue im Osten unter anderem Steinkautz und Kammmolch, und im Norden in der Stingesbachaue Fledermäuse.

Bandförmige Biotope wie die Rheinaue, die Erftaue oder die Norfbachaue, an der sich auch das Biotop am Zedernweg befindet, seien ein El Dorado für Amphibien. "Die Tiere können sich dort aber nur halten, wenn ihre gesamten Lebensansprüche abgedeckt werden", erklärt Hilgers. So seien Stillgewässer wie das Zedernweg-Biotop einerseits Laichplatz für Frösche und Kröten, andererseits Lebensraum für Libellen und kleine Wasserinsekten, die wiederum Nahrung für andere Tiere darstellten. Wichtig sei auch der Biotopverbund von der Obererft bis in die Stadt hinein. "Da fliegt der Eisvogel vom Selikumer Park bis zum Jröne Meerke, um dort zu jagen", sagt Hilgers. Um die Biotope erlebbar zu machen, hat die Stadt im Internet zwei "Natur-Radrouten" zusammengestellt: www.neuss.de/leben/umwelt/natur-radrouten

Ein Video zum Biotop am Zedernweg gibt es unter www.ngz-online.de

(NGZ)
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