Serie Mint-Unternehmen Stellen Sich Vor Neusser Firma sorgt für reine Druckluft

Neuss · Das Unternehmen "Beko Technologies" hat sich auf die Aufbereitung komprimierter Luft spezialisiert. Die Technologien kommen vor allem im produzierenden Gewerbe zum Einsatz. Die Firma setzt auf die Förderung von Studenten und Schülern.

 Rainer Stützel (l.) und Monteur Erdogan Yalcinkaya in der Fertigungshalle. Neuss ist der größte Produktionsstandort des Druckluft-Spezialisten.

Rainer Stützel (l.) und Monteur Erdogan Yalcinkaya in der Fertigungshalle. Neuss ist der größte Produktionsstandort des Druckluft-Spezialisten.

Foto: l. berns

neuss Es ist ein Stoff, der unscheinbarer kaum sein könnte. Man kann ihn nicht sehen, nicht riechen, aber oft hören: Druckluft. "Fast überall da, wo etwas zischt, ist Druckluft im Spiel", sagt Rainer Stützel. Er ist Mitarbeiter des Neusser Unternehmens "Beko Technologies", das sich auf verschiedene Geräte für die Aufbereitung des Stoffs spezialisiert hat. Was viele nicht wissen: Ohne die komprimierte Luft wäre das produzierende Gewerbe praktisch aufgeschmissen. Und auch der normale Alltag vieler Menschen sähe ganz anders aus, wenn es keine Druckluft gäbe. "Zum Einsatz kommt sie zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Türen im Bus etwa öffnen und schließen mit Hilfe von Druckluft. Ein anderes Beispiel: die Reifen-Pumpstation an der Tankstelle. Auch die funktioniert nur mit Druckluft", sagt Stützel.

Die Firma "Beko Technologies" hat bereits vor rund 30 Jahren in der Drucklufttechnik eine Vorreiterrolle übernommen, in dem sie den Kondensat-Ableiter "Bekomat" entwickelt hat. Dieses Gerät stellt sicher, dass Abfallstoffe aus dem Druckluftstrom abgeleitet werden. "Das ist dann wichtig, wenn die Druckluft zur Lebensmittelproduktion verwendet werden soll. Auch ein Zahnarzt braucht für seine Geräte absolut saubere, trockene Druckluft." Für alles "hinter dem Kompressor" hält das Familienunternehmen, das in Deutschland rund 250 Mitarbeiter beschäftigt, fünf große Technologien bereit. Gefertigt werden durchschnittlich 50.000 Produkte pro Monat - vor allem im Taubental, wo "Beko Technologies" seit 1989 seinen Hauptsitz hat.

Mindestens 60 Prozent der Beschäftigten sind in technischen Berufen tätig, die zur sogenannten Mint-Sparte zählen. Die Abkürzung Mint steht für Berufe in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. "Wir beschäftigen unter anderem Entwickler, Konstrukteure sowie Maschinen- und Elektroingenieure", zählt Personalchefin Ulrike Ratz auf. Alle Mitarbeiter, die bei "Beko Technologies" Produkte entwickelten oder im Service tätig seien, müssten sich nicht nur gut mit der Druckluftaufbereitung auskennen, sondern auch die Anforderungen der künftigen Anwender genau kennen. Die Kunden des Unternehmens könnten unterschiedlicher kaum sein: Dazu zählen Lebensmittelproduzenten, die ihre Waren mit Hilfe von Druckluft verpacken, genauso wie Unternehmen, die der Auto- oder Pharmaindustrie angehören. "Eines unserer größten Geräte steht im Chempark Krefeld-Uerdingen", sagt Rainer Stützel.

Ob sich der Fachkräftemangel bei "Beko Technologies" bemerkbar macht? "Bisher haben wir alle Stellen besetzen können", berichtet Ulrike Ratz. Das Unternehmen hat aber auch erkannt, dass es wichtig ist, junge Menschen früh für technische Berufe zu begeistern. So ist die Firma auf verschiedenen Berufsmessen, bei denen sich die Firma gezielt an Studenten richtet, vertreten - unter anderem in Neuss und Aachen. "Seit 2010 sind wir zusätzlich Partner des Vereins ,Pastec'", sagt Ulrike Ratz. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Oberstufenschülern aus Grevenbroich und Umgebung bei "Schnupper-Tagen" Bereiche aus Technik und Wissenschaft näherzubringen.

(cka)
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