Großbrand im Neusser Hafen Büroetage ist komplett ausgebrannt

Neuss · Stundenlang hat es in einem Bürogebäude im Neusser Hafen gebrannt. Noch immer ist die Feuerwehr damit beschäftigt, neue Glutnester zu löschen. Der Schaden ist groß.

 Völlig zerstört: Blick in die ausgebrannte Büroetage.

Völlig zerstört: Blick in die ausgebrannte Büroetage.

Foto: Dagmar Fischbach

Von der Decke hängen Kabel, auf dem Boden liegen zentimeterdick verkohlte Trümmerteile, umgestürzte Computerbildschirme, angebranntes Papier. Dazwischen stehen Schreibtische und Stühle. Inmitten des schwarz-grauen Schutts ragen die Blätter einer einzelnen grünen Palme in die Höhe. An einzelnen Stellen geben riesige Löcher im Dach den Blick auf den Himmel frei: Das Obergeschoss des vierstöckigen Bürogebäudes an der Floßhafenstraße ist komplett ausgebrannt.

Dort haben noch am Freitag die Mitarbeiter des Auto-Auktionshauses BCA gesessen. In der Nacht zu Samstag hat ein Feuer ihren Arbeitsplatz zerstört. In der dritten Etage war es ausgebrohen. "Vermutlich in der Küche", sagt Feuerwehr-Einsatzleiter Frank Krieger und zeigt auf einen Raum, der mit rotem Flatterband abgesperrt ist. "Die Polizei hat den Brandort gesichert und ermittelt zur Ursache", erklärt Krieger.

In der Nacht zu Samstag war die Neusser Feuerwehr mit 79 Einsatzkräften vor Ort. Zehn Stunden nach der Alarmmeldung um 0.42 Uhr hatten sie das Feuer gelöscht. Erschwert wurde ihr Kampf gegen die Flammen durch das Metalldach. "Das hat unser Löschwasser abgeschirmt", erläutert Krieger. Die Trägerkonstruktion aus Holz habe schnell in Flammen gestanden, so dass Einsturzgefahr bestand. Seine Kollegen mussten die Löschversuche von innen zunächst abbrechen. "Wir haben dann das Dach über vier Drehleitern aufgeschnitten und den Brand gelöscht", erläutert der Einsatzeiter.

Die Mitarbeiter des Auktionshauses retten, was zu retten ist. Sie tragen Aktenordner und Laptos ins Freie. "Hauptsächlich Computer sind verbrannt", sagt Julian Cornelißen. Der BCA-Senior Manager Tax & Legal ist sicher. "In ein paar Stunden werden wir schon wieder online sein." Am Deutschland-Sitz des britischen Auto-Auktionators seien alle Daten dreifach gesichert. "Deshalb trifft uns der Brand nicht ganz so hart." Dennoch sei der Schaden an Gebäude und Technik erheblich. Cornelißen beziffert ihn nach erstem Eindruck auf rund zehn Millionen Euro.

Für die Feuerwehr war der Einsatz am Mittag noch nicht beendet. "Wir untersuchen das Gebäude ständig nach Glutnestern, werden diese Arbeiten vermutlich am Nachmittag abschließen und morgen nochmal eine Endkontrolle durchführen", so Einsatzleiter Krieger.

(dagi)
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