Neuss Neusser organisiert Hilfe für Terror-Opfer in Nigeria

Neuss · Father Evaristus Ekweke aus Nigeria ist in Neuss kein Unbekannter. Als Ferienvertretung für Pfarrer Jochen König war er von 1999 bis 2009 regelmäßig in der Pfarre in Erftal tätig. In seiner Heimat engagiert er sich für Opfer terroristscher Anschläge. Hilfe dafür bekommt er aus Neuss.

Während seiner Promotion in Theologie- und Philosophie in Belgien lernte Ekweke Jochen König kennen. Seitdem habe er viele Jahre dessen Vertretung übernommen, sagt König. Zuletzt hatte Ekweke vor knapp zwei Jahren im Kloster Immaculata ausgeholfen. Jetzt leitet er das Priesterseminar "Seat of Wisdom Seminary" in Owerri im Süden Nigerias. Mit seiner Hilfe in der Heimat begann er bereits 2011, nach einem Attentat der Terrororganisation Boko Haram im Norden des Landes. Nach dem Anschlag auf eine Kirche kamen viele der Opfer schwer verletzt in den Süden zurück. Damals unterstützte er mit finanziellen Mitteln aus Neuss, berichtet Reinhard Weichsel, der seit Ekwekes Dienst in Erftal in Kontakt mit ihm steht. Father Evaristus habe keine eigenen Mittel mehr zur Verfügung, sagt Weichsel: "Er bekommt nur was er selbst zum Leben braucht."

Obwohl Ekweke selbst bereits drei Mal von den Terroristen entführt wurde, will er weiter helfen. Nach einem jüngsten Anschlag durch zwei Selbstmordattentäter wurden viele Menschen getötet und 20 weitere verletzt. Doch eine Versorgung ist teuer. "Durch das subtropische Klima dort infizieren sich viele Wunden schneller", sagt Weichsel. Außerdem würden viele der örtlichen Kliniken mit gepanschten Medikamenten arbeiten. Ekweke will den Opfern aber Behandlungen in einer professionellen Klinik ermöglichen. Weitere Informationen über Spendenmöglichkeiten unter der Rufnummer: 02131 1336941.

(ebu)
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