Neuss Neusser Premiere für den Israel-Tag

Neuss · Die Jüdische Gemeinde feierte am Samstag in der Innenstadt 70 Jahre Israel.

Blauer Himmel und 27 Grad - das Wetter hätte nicht besser sein können.

Blauer Himmel und 27 Grad - das Wetter hätte nicht besser sein können.

Foto: woi

Zum ersten Mal hat die Jüdische Gemeinde am Samstagnachmittag einen Israeltag in Neuss veranstaltet. "Wir wollen die Farben, Düfte, Musik und Lebensfreude Israels hierher tragen und gleichzeitig den 70. Geburtstag unseres noch jungen Landes feiern", sagte Bert Römgens von der Jüdischen Gemeinde und Vorstandsmitglied der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit bei der Eröffnung des Fests auf dem Freithof.

Der erstrahlte bei "typischem Israel-Wetter - blauer Himmel und 27 Grad", wie Römgens verkündete, in Weiß und Blau. Bei koscherem Wein, Falafel und Musik des bekannten israelischen DJs Sivan Neuman aus Frankfurt feierten zahlreiche der rund 600 Mitglieder der Jüdischen Gemeinde im Rhein-Kreis und viele Neusser, unter anderem der stellvertretende Bürgermeister Sven Schümann und Landtagsabgeordneter Jörg Geerlings. Man wolle die deutsch-israelische Freundschaft ausbauen, unter anderem durch eine Städtepartnerschaft, verkündete Schümann. Schon lange sei der Israeltag fester Bestandteil im Veranstaltungskalender der Stadt Düsseldorf, sagte Oded Horowitz, Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf. "In Neuss ist der Wunsch, die Jüdische Gemeinde zu vergrößern, groß. Daher freuen wir uns den Geburtstag des kleinen Landes Israel, das aber Großes bewirkt, hier zu feiern."

Etwa verwenden 90 Prozent aller Menschen in Israel Solarstrom, viele Mobiltelefone und Computerchips werden dort gefertigt, Israel sei die einzige Demokratie im Nahen Osten, habe weltweit pro Einwohner die zweitmeisten Nobelpreise gewonnen und sei vorne in der Entwicklung innovativer Bewässerungstechnologien, zählte Horowitz auf. Neben den Informationen rund um Israel und die Jüdische Gemeinde sowie kulinarische und musikalische Genüsse sei der Dialog zwischen jüdischen und nicht-jüdischen Gemeindemitgliedern das Wichtigste bei einem solchen Fest.

"Heute zeigen wir, dass es auch in Neuss jüdisches Leben und jüdische Kultur gibt - und das ist gut so", sagte Schümann. Angesichts des facettenreichen "neuen Antisemitismus, ob ideologisch oder religiös, müssen wir unsere jüdischen Mitbürger schützen und unterstützen." Das wolle die Stadt Neuss noch umfangreicher als bislang tun.

(jro)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort