Neuss Neusser Unternehmen sprechen über Gesundheitsförderung

Neuss · Unter dem Titel "Gesundheitsförderung im Unternehmen - nachweislich erfolgreich" beschäftigte sich das Neusser Mittelstandsforum mit den Fragen, warum Unternehmen die Gesundheit ihrer Mitarbeiter fördern sollten und was sie dafür tun können.

 Sie diskutierten (v.l.): Daniel Schillings, Frank Wolters, Rob Schokker, Tom Hegermann, Jürgen Albersmann, Andreas Schmidt und Fabian Winkler.

Sie diskutierten (v.l.): Daniel Schillings, Frank Wolters, Rob Schokker, Tom Hegermann, Jürgen Albersmann, Andreas Schmidt und Fabian Winkler.

Foto: D. Staniek

Trotz des Titels musste Referent Rob Schokker, Personalleiter bei 3M eingestehen: "Was die Ergebnisse der Gesundheitsförderung sind, kann man nicht immer genau sagen, aber, wenn man nichts tut, ist es immer negativ." Als Personalverantwortlicher für insgesamt 7000 Mitarbeiter sieht Schokker gleich drei gute Gründe Gesundheitsförderung ernst zu nehmen: Mitarbeiterbindung, Differenzierung von anderen Arbeitgebern und den demografischen Wandel, zählte er auf. Im Schnitt seien die Mitarbeiter der Firma 46 Jahr alt, jedes Jahr hebt sich der Durchschnitt um ein paar Monate, schilderte Schokker.

Um seine Ziele zu erreichen, setzt das Unternehmen auf fünf Säulen: Bewegung durch Fitnessangebote, Flexibilität in den Arbeitszeiten, gesunde Ernährung, Familien-Service und medizinische Angebote. Schokker erwähnte auch, dass psychische Erkrankungen durch Arbeitsstress nicht mehr selten sind, aber: "Mehr Druck kann man nicht immer vermeiden". 3M setzt deswegen auf freiwillige "Resilience und Agility-Workshops" - Kurse, die sich Stressbewältigung widmen.

Doch nicht jedes Unternehmen hat die gleichen Mittel zur Verfügung wie der Großkonzern, betonte Daniel Schillings, Inhaber der NeusserReha. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion mit Moderator Tom Hegermann informierte Schillings deswegen über das Beratungsangebot zur betrieblichen Gesundheitsförderung - von Aktionstagen bis hin zur Gesundheitsmanagement-Analyse für einzelne Unternehmen. Andreas Schmidt, Geschäftsführer der betrieblichen Gesundheitsförderung Köln, rät kleineren Unternehmen, Betriebsnachbarschaften zu schließen, die sich zur Gesundheitsförderung zusammentun. Als Geschäftsführer des mittelständischen Unternehmens Contargo mit Sitz im Neusser Hafen stellte Jürgen Albersmann klar: "Gesundheitsförderung muss vom Chef bis zum Mitarbeiter gelebt werden." Dafür bekam er auch Zustimmung von Andreas Schmidt: "Die innerbetriebliche Kommunikation spielt eine große Rolle. Wenn die Führungskraft nicht dahinter steht, ist Gesundheitsförderung nicht authentisch."

Zahlreiche Anregungen aus dem Publikum machten deutlich: "Das Thema ist vielseitiger als anfangs vielleicht gedacht", stellte Tom Hegermann abschließend fest. Frank Wolters nahm das letzte Mal als Leiter der Wirtschaftsförderung und Veranstalter des Mittelstandsforums teil, bevor er im März zur Wirtschaftsförderungsgesellschaft nach Paderborn wechselt.

(ebu)
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