Neuss Neusserin malt Kunstwerke auf kugelrunde Babybäuche

Neuss · Lena-Katharina Krüger lässt auf den Bäuchen "Star-Wars"-Figuren oder Löwen entstehen.

 Lena-Katharina Krüger bemalt seit einem Praktikum im Kreißsaal den Bauch von Schwangeren. Dabei nutzt sie spezielle Körperfarben.

Lena-Katharina Krüger bemalt seit einem Praktikum im Kreißsaal den Bauch von Schwangeren. Dabei nutzt sie spezielle Körperfarben.

Foto: Georg Salzburg

Lena-Katharina Krüger kommt mit einer großen Tüte. Im Wohnzimmer ihrer Kunden angekommen, breitet sie als erstes eine große Plastikunterlage aus. Sie rührt die Farben an und dann geht es los. Die 24-Jährige bietet seit einiger Zeit im Neusser und Düsseldorfer Raum "Bellypainting" an: Sie bemalt schwangeren Frauen den Bauch mit ihrem Wunschmotiv.

 Eine Kundin entschied sich für einen Löwen auf ihrem Bauch.

Eine Kundin entschied sich für einen Löwen auf ihrem Bauch.

Foto: Tobias Vetter

Eigentlich hat Lena-Katharina Krüger in Münster Kunst und Latein auf Lehramt sowie freie Kunst studiert. Aber: "Ich interessiere mich sehr für das Thema Geburt", sagt die 24-Jährige. Daher machte die gebürtige Neusserin ein Praktikum im Kreißsaal in einem Krankenhaus in Münster. Dort bot sie ihr künstlerisches Talent einmal pro Woche schwangeren Frauen an. "Das hat so viel Spaß gemacht, dass ich während des Referendariats in meiner Freizeit weitermache."

 Auch eine Weltkugel kann Lena-Katharina Krüger malen.

Auch eine Weltkugel kann Lena-Katharina Krüger malen.

Foto: Drabitz

Während für das Bemalen der Schwangerschaftsbäuche im Kreißsaal nur jeweils eine Stunde zur Verfügung stand, kann Krüger jetzt länger an ihren Kunstwerken arbeiten. "Das ist ein anderer Aufwand, aber auch schöner, wenn man mehr Zeit für die Frau hat", sagt die 24-Jährige. Die Zeit im Kreißsaal erlebte die gebürtige Neusserin als Bereicherung: "Ich durfte vom ersten Tag an bei den Geburten dabei sein." Schließlich hielt sie bei einer Geburt als Erste das Neugeborene in den Händen.

Das Thema Geburt lässt sie auch im Referendariat nicht los. Die Motive suchen die schwangeren Frauen aus. Krüger bietet etwa 200 Motive als Vorlage an, doch am Ende entscheiden sich die Frauen und ihre Partner meist für etwas sehr Persönliches. "Die Frauen kommen oft mit konkreten Wünschen", sagt Krüger. Die Neusserin Katja Mutz hat sich ein sehr ungewöhnliches Motiv malen lassen: Weil ihr Freund großer "Star-Wars"-Fan ist, prangte auf ihrem Bauch ein "Stormtrooper", eine Figur aus George Lucas' "Star-Wars"-Universum.

"Ich wollte kein 08/15-Motiv. Mein Freund hat das Motiv extra noch als T-Shirt angehabt." Krüger erklärt: "Am besten passt das ganz am Ende der Schwangerschaft, etwa in der 30 bis 35 Woche. Da ist es für die Frauen noch am angenehmsten." Bei Mutz passte der verabredete Termin gerade noch rechtzeitig: Sonntags malte Krüger den "Stormtrooper", dienstags kam das Kind auf die Welt.

Die Referendarin, die ihr Abitur am Marienberg-Gymnasium gemacht hat, malt mit Farben, die extra für das Bodypainting hergestellt wurden und in der Regel keine Allergien auslösen. "Die Farbe lässt sich nachher einfach abduschen", sagt Krüger.

Weil die Farbe so leicht abgeht, muss die Künstlerin während des Malens extrem aufpassen. "Da braucht man schon ein ruhiges Händchen", sagt sie. Während die Frauen in bequemer Position in einem Sessel oder auf dem Sofa liegen, hockt die Künstlerin vor ihnen oder beugt sich auf Zehenspitzen über sie, damit bloß keine Farbe verschmiert. Zum Abschluss werden von dem vergänglichen Kunstwerk Fotos gemacht. Und dann geht es ab unter die Dusche - und das Motiv verschwindet im Abfluss.

Homepage: http://kruegerlenakathari.wix.com/bellypainting

Facebook: https://www.facebook.com/belly.painting.lena

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort