Neuss Oberst Sandmann führt Rekord-Regiment an

Neuss · 7562 Mann! Noch nie marschierten so viele Teilnehmer zum Neusser Schützenfest auf. Heiner Sandmann führt zum 14. mal das Regiment an.

 Freude über die Wiederwahl: Heiner Sandmann (l.) berief auf der Stadthallen-Bühne zum 14. Mal Volker Schmidtke zu seinem Adjutanten.

Freude über die Wiederwahl: Heiner Sandmann (l.) berief auf der Stadthallen-Bühne zum 14. Mal Volker Schmidtke zu seinem Adjutanten.

Foto: Woi

Das Neusser Schützenwesen bleibt auf Wachstumskurs: Erneut wird Oberst Heiner Sandmann (61) am letzten August-Sonntag (31.) ein Rekord-Regiment zur Königsparade auf den Markt führen. 7562 Mann wurden bisher angemeldet, darunter 5699 Schützen und 1863 Musiker. Das sind netto 265 Marschierer mehr als im Vorjahr, das die bisherige Bestmarke verzeichnete. Die Zahlen nannte Sandmann in der Stadthalle, nachdem ihn die Schützen bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung zum 14. Mal mit breiter Mehrheit zum Regimentschef gewählt hatten. An seiner Seite reitet erneut Volker Schmidtke (49), der von Sandmann zum 14. Mal zu seinem Adjutanten berufen wurde.

Traditionell versammeln sich die Neusser Schützen am Oberstehrenabend, verbunden mit der 1. Generalversammlung des Bürger-Schützen-Vereins, um drei Wochen vor dem eigentlichen Fest (30. August bis 2. September) erstmals durch die Stadt zu ziehen. Als sich das Heimgeleit pünktlich um 21.15 Uhr vom Stadthallen-Parkplatz aus in Bewegung setze, da säumten den Zugweg viele Zuschauer, die sich vor allem an Ober- und Zollstraße, aber auch am Hamtorplatz, in der Sebastianusstraße, auf dem Büchel und Markt "knubbelten". Nach dem Vorbeimarsch auf dem Markt begann gegen 23 Uhr auf den innerstädtischen Straßen eine lange Party-Nacht, die auf dem Platz vor dem Weißen Haus an der Michaelstraße ihr Zentrum hatte. Die Neusser und ihre Gäste feierten offenbar friedlich. "Es war auffallend ruhig", sagte am Sonntagmittag ein Sprecher der Polizei, "mir liegen keine Meldungen des Nachtdienstes vor."

Parallel zum Partytreiben in der Stadt gab Oberst Sandmann im Sparkassen-Forum einen Empfang, bei dem er mit geladenen Gästen aus Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Kirche sowie dem Schützenwesen auf einen gelungenen Ehrenabend anstieß. Bei seiner Damenrede auf Monika Sandmann ("Frau Oberst") überraschte Komiteemitglied Martin Flecken mit heiteren Gedanken in Versform. Kostprobe: "Doch gleichwohl wurd´ sie MTA - in diesem Dorf der Düssel - da sag ich nur L. M. A. A. - dafür ein kleiner Rüffel."

Das Verhältnis der Neusser zu ihrer Nachbarstadt Düsseldorf hatte sich bereits wie ein roter Faden durch die Reden des Abends in der Stadthalle gezogen. So versicherte Schützenpräsident Thomas Nickel unter Beifall des Auditoriums, dass sich die Neusser auf den "Gastmarschierer Thomas Geisel" freuen, der auch eine Einladung ins Rathaus angenommen habe. Der designierte Düsseldorfer Oberbürgermeister hat angekündigt, als Grenadier die Königsparade im Zug "Globetrotter" mitzumachen. Das kommt in Neuss gut an. Geisel setzt sich von Vorgänger Dirk Elbers ab, der den Weg zu den Neusser Schützen, so Oberst Sandmann später, leider nie gefunden habe.

Heiner Sandmann lieferte eine Rede mit hohen Unterhaltungswert ab, in der er auch politische Akzente setzte und das Kandidaten-Karussell zur Bürgermeister-Wahl 2015 humorvoll beleuchtete.

(NGZ)
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