Bildung Öffentliche Bücherei vor dem Aus bewahrt

Neuss · Einst stand die evangelische öffentliche Bücherei vor dem Aus. Eine Schulleiterin rettete sie.

 Elisabeth Hüls ist Leiterin der Gebrüder-Grimm-Schule.

Elisabeth Hüls ist Leiterin der Gebrüder-Grimm-Schule.

Foto: lber

Erfttal (jahu) Wo heute Harry Potter, Gregs Tagebücher oder die Olchis im Holzregal stehen, wurden vor wenigen Jahren noch Kinder unterrichtet. Wenige Meter entfernt war im Paul-Schneider-Haus die evangelische öffentliche Bücherei untergebracht, stand dann jedoch vor dem Aus, als die Diakonie den Raum für die Tagespflege benötigte.

Doch Schulleiterin Elisabeth Hüls (61) setzte sich dafür ein, die Bücherei in die Schule aufzunehmen. Und so geschah es dann auch. Der Klassenraum in der Pavillon-Anlage wurde umgebaut. Und so ist die Gebrüder-Grimm Schule nun die einzige Neusser Grundschule, die eine konfessionelle Bücherei in ihren Räumen unterbringt. Zu beiderseitigem Vorteil. Die Erfttaler können weiterhin jeden Dienstag, Mittwoch und Freitag zwischen 16 und 18 Uhr Bücher, Filme oder Hörspiele ausleihen. Die rund 250 Grundschüler können die Bücherei jeden Mittwoch während des Unterrichts besuchen.

Entsprechend herzlich geht es zu, als Hüls am Freitag durch die Bücherei führt. Gertrud Kühl (74) und Annette Lohkamp (50) kümmern sich da gerade um die Pflege des Bestandes. Über rund 6000 Medien verfügt die Bücherei. Ein großer Teil davon Literatur für Kinder, passend zum Leseförderprogramm "Antolin", das die Schule unterstützt. "Es ist total wichtig, Kindern die Freude und Fantasie des Lesens zu vermitteln", sagt Gertrud Kühl. Bestandteil ist auch der Vorlesenachmittag, bei der Geschichten in zwei Sprachen gelesen werden. Schließlich haben 90 Prozent der Schüler in Erfttal einen Migrationshintergrund. "Wir wollen die Wertschätzung für andere Sprachen zeigen und gleichzeitig die Deutschkenntnisse fördern", sagt Hüls. Mit zweisprachigen Kinderbüchern geht das etwa.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort