Neuss Passagierin rettet Shuttle-Fahrer das Leben

Neuss · Gerhard Lesmeister (58) wäre in der Kulturnacht fast am Steuer gestorben. Zum Glück chauffierte er gerade eine Krankenschwester.

 Gerhard Lesmeister liegt noch im Lukaskrankenhaus, darf aber schon bald nach Hause. Darüber freut sich auch seine Tochter Tanja.

Gerhard Lesmeister liegt noch im Lukaskrankenhaus, darf aber schon bald nach Hause. Darüber freut sich auch seine Tochter Tanja.

Foto: Andreas Woitschützke

Dass er schon diese Woche das Krankenhaus verlassen darf, kann Gerhard Lesmeister immer noch nicht so recht glauben. "Ich hatte eine Menge Schutzengel um mich", sagt der 58-Jährige, der den "Limousinenservice Neuss" betreibt. Davon ist auch seine Tochter Tanja überzeugt. "Es ist ein Wunder, dass mein Vater überlebt hat und wieder ganz gesund werden soll."

Die Lesmeisters hatten mit ihren Mitarbeitern vergangenen Samstag den Shuttle-Service für die Neusser Kulturnacht übernommen. Sechs Wagen waren im Einsatz. Die letzte Fahrt in dieser Nacht endete jedoch anders als geplant. "Ich wollte ein Paar zur Kirche in Gnadental bringen", erzählt der 58-jährige Firmeninhaber. "Am Berghäuschensweg wurde mir aber mitten im Gespräch schwarz vor Augen." Er wurde ohnmächtig, das Auto touchierte im Schritttempo erst eine Laterne, dann eine Bushaltestelle und kam schließlich an einem geparkten Auto zum Stehen.

Das große Glück für Gerhard Lesmeister: Die Passagiere blieben bei dem Unfall unverletzt und die Frau, eine Krankenschwester, erkannte sofort: ein Herzinfarkt. "Die beiden zogen meinen Vater aus dem Wagen, legten ihn auf den Boden und fingen sofort mit der Wiederbelebung an", erzählt Tanja Lesmeister (37). "Sie haben perfekt Erste Hilfe geleistet, sonst wäre er gestorben." Das hätten ihnen später die Ärzte im Lukaskrankenhaus gesagt, in das der Taxiunternehmer gebracht wurde. "Es war ein sehr schwerer Herzinfarkt. Wäre es im Büro passiert oder irgendwo anders, wäre jede Hilfe zu spät gekommen."

"Ich bin meinen Rettern sehr dankbar", sagt Gerhard Lesmeister. Die Beifahrerin habe sich sofort am nächsten Tag nach seinem Befinden erkundigt, berichtet Tanja Lesmeister. In der Zeitung will die Krankenschwester aber nicht namentlich erwähnt werden. Ihr Handeln sei selbstverständlich gewesen, erklärt die Neusserin.

Für den 58-Jährigen, der in den vergangenen Tagen drei Stents gesetzt bekommen hat, geht es jetzt erst einmal in die Reha. "Ein halbes Jahr darf ich kein Auto fahren, aber dann werde ich auf jeden Fall wieder Fahrten übernehmen. Wir haben schließlich viele Stammkunden." Langweilig werde es ihm in der Zwischenzeit nicht. "Bei 19 Autos und 35 Mitarbeitern ist immer etwas zu tun", sagt Lesmeister. Ein neuer Wagen sei auch schon bestellt.

(sug)
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