Neusser Woche Die Spd Gewinnt Erstmals Vier Rathäuser Im Rhein-Kreis Petrauschke verhindert das totale CDU-Wahldesaster

Neuss · Dormagen, Grevenbroich, Neuss, Rommerskirchen - die SPD gewinnt vier von acht Rathäusern im Kreis. Sie genießt ihren Triumph still, und die CDU tut so, als sei gar nichts passiert.

Alle reden von Neuss. Richtig, in der ehemaligen CDU-Hochburg gelang der SPD die größte Sensation. Dort stellt sie erstmals mit Reiner Breuer den Bürgermeister. Die unterlegene CDU verharrt in Schockstarre; leckt ihre Wunden. Doch der Verlust des Neusser Rathauses ist nur ein Teil einer Wahlschlappe für die Union hierzulande. Sie stellt nur noch in Jüchen, Meerbusch, Kaarst und Korschenbroich den Bürgermeister. Vier Rathäuser werden künftig "rot" regiert, darunter mit Neuss, Dormagen und Grevenbroich die drei größten Städte. Hinzu kommt das kleine Rommerskirchen. Vier SPD-Bürgermeister im Rhein-Kreis - das gab es noch nie. Die SPD freut sich still. Sie hält sich kreisweit womöglich auch zurück, weil das Kalkül der Kreis-SPD, auf den grünen Landrat-Kandidaten Hans Christian Markert zu setzen, gescheitert ist. SPD-Chef Klaus Krützen, Architekt des geplatzten Experiments, kommt nur unbeschadet aus der Nummer raus, da er mit der Eroberung des Grevenbroicher Rathauses einen persönlichen Erfolg aufzuweisen hat und den Vorsitz nun eh aufgibt.

Mit mehr als 60 Prozent Zustimmung ist Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (CDU) kreisweit der große Gewinner der September-Wahlen. Er allein rettet die Kreis-CDU, die selbst in Korschenbroich in die Stichwahl musste, vor dem totalen Wahldesaster. Doch die versucht erneut - wie schon nach der Landtagspleite 2013 - die schwere Niederlage auszusitzen. In Neuss gibt es zumindest Ansätze, die Bruchlandung aufzuarbeiten, in der Kreis-CDU pfeifen die verantwortlichen Granden lediglich das Lied von denen, die doch nicht gemeint sein können ...

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(NGZ)
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