Ausstellung in St. Elisabeth zeigt ihre Entstehung Pfarr-Rektor plante Kirche in Gefangenschaft

Ausstellung in St. Elisabeth zeigt ihre Entstehung · Wegen der Terroranschläge in den USA war das Pfarrfest zur 50-Jahr-Feier der Kirche St. Elisabeth Reuschenberg abgesagt worden, nicht aber die Ausstellung zur "goldenen Kirchweih". Und das war gut so: Auch die Geschichte der Reuschenberger Kirche weist durchaus aktuelle Bezüge auf, wie Gemeindemitglied Adelheid von Werden, die die Ausstellung zusammengetragen hatte, ausführte.

Denn Pfarr-Rektor Franz Doppelfeld hatte das Aussehen der Elisabeth-Kirche gemeinsam mit dem Limburger Dombaumeister Fritz Johannbroer in russischer Kriegsgefangenschaft geplant. "Der Traum unserer Kirche hat Pastor Doppelfeld überleben lassen", sagte Adelheid von Werden. "Damals lag die Welt in Trümmern - wie heute auch." Der Traum von einem Leben in Sicherheit und Frieden sei zerplatzt. Sie appellierte daran, nach den verheerenden Terroranschlägen in den USA die Kirchen überall wieder mit Leben zu füllen, damit neues Vertrauen entstände. Zusammen mit Pfarrer Henricus Bouwmans eröffnete sie die sehenswerte Ausstellung, die mit Dokumenten und Fotos die Entstehungsgeschichte von St. Elisabeth nachzeichnet und das vielfältige Gemeindeleben abbildet.

"Die 50 Jahre so gut aufgearbeitet zu sehen, ist eine große Freude", sagte Pastor Bouwmans. Als Zeichen der Verbundenheit mit der Kirche wertete er die große Beteiligung an der Ausstellungseröffnung. Dabei waren die Anfangsjahre sehr schwierig. "Als 1939 das Rektorat Reuschenberg offiziell eingerichtet wurde, gab es außer Pfarrer Doppelfeld noch nichts sichtbar Kirchliches in der Schlagbaum-Siedlung, trotz der 2.700 Katholiken", erzählte Adelheid von Werden. Im Mai 1941 wurde Franz Doppelfeld dann von der Gestapo verhaftet und ins Konzentrationslager Dachau verschleppt.

Nach achteinhalb Jahren in russischer Gefangenschaft kam er im Januar 1950 wieder zurück nach Reuschenberg, wo es seit November 1945 eine Notkirche in der alten Flakbaracke an der Ecke Narzissen-/Bergheimer Straße gab. Nachdem Josef Kardinal Frings zum Quirinus-Jubiläum 1950 Geld überwiesen hatte, ging der Bau schnell voran, so dass am 21. Oktober 1951 Josef Kardinal Frings die Kirche St..Elisabeth einweihen konnte. Carina Wernig

(NGZ)
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