Neuss Pierburg senkt CO2-Ausstoß

Neuss · Automobilzulieferer und Stadtwerke stellen "Kraft-Wärme-Kälte-Projekt" vor.

 Sie stellten das Projekt vor (v.l.): Olaf Hedden, Reiner Breuer, Jörg Geerlings und Stephan Lommetz.

Sie stellten das Projekt vor (v.l.): Olaf Hedden, Reiner Breuer, Jörg Geerlings und Stephan Lommetz.

Foto: Woitschützke Andreas

Nach dem offiziellen Akt geht es erst mal raus zum Vorzeigeprojekt. Olaf Hedden, Vorsitzender der Pierburg-Geschäftsführung, und Stadtwerke-Chef Stephan Lommetz haben den geladenen Gästen zuvor erklärt, wie das neue Blockheizkraftwerk mit Kälteabsorptionsmaschine funktioniert - und vor allem, welche Vorzüge es hat. Dann geht's zum Anschauungsunterricht. Seit dem Sommer wird in dem Blockheizkraftwerk bereits Strom und Wärme für die Pierburg-Produktion von Kfz-Komponenten gewonnen. Das Ziel: Ressourcen schonen, klimabewusst handeln. Das habe man sich bei Pierburg auf die Fahnen geschrieben, betont Hedden. In den Stadtwerken Neuss habe man einen starken Partner gefunden. Gestern wurde das Blockheizkraftwerk nun im "Werk Niederrhein" im Neusser Hafen vorgestellt.

Die Gesamtinvestition beträgt rund 2,3 Millionen Euro. Die Anlage besteht aus einem Blockheizkraftwerk mit Gasmotor, einer Absorptionskältemaschine, einem Rückkühlwerk, einer redundanten Kompressionskältemaschine, einem Pufferspeicher und einem Abgaskamin. Die Stadtwerke haben Pierburg bei der Errichtung unterstützt und sind Partner beim Betrieb.

Der Automobilzulieferer verspricht sich neben Umweltvorteilen - jährlich sollen 650 Tonnen CO2 eingespart werden - auch nennenswerte Kosteneinsparungen. Das Blockheizkraftwerk hat eine Leistung von 900 kW und wird von den Stadtwerken mit Erdgas versorgt. Der erzeugte Strom wird ins Werksnetz eingespeist; die beim Verbrennungsprozess entstehende Wärme wird in die Absorptionskältemaschine - sie hat eine Kälteleistung von 720 kW - gespeist. Die Kälte kühlt Wasser auf 14 Grad herunter. Das Wasser versorgt die Produktionsanlagen mit der nötigen Kälte.

Pierburg und die Stadtwerke haben mit dem Blockheizkraftwerk eine maßgeschneiderte Lösung erarbeitet. Die Stadtwerke setzen damit ein Signal, dass sie auch bei solchen Projekten Partner für die Industrie sein können.

(NGZ)
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