Neuss Politik lehnt Einführung eines Sozial-Tickets ab

Neuss · Neuss Die Einführung eines Sozial-Tickets in der Stadt ist am Donnerstag an der Stimmenmehrheit der CDU gescheitert. SPD und Linke hatten einen entsprechenden Antrag eingebracht.

Neuss Die Einführung eines Sozial-Tickets in der Stadt ist am Donnerstag an der Stimmenmehrheit der CDU gescheitert. SPD und Linke hatten einen entsprechenden Antrag eingebracht.

Danach sollten, so die Forderung der Sozialdemokraten, finanziell schlechter gestellte Bürger (zum Beispiel Empfänger von Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch/SGB II) mit einem solchen Sozial-Ticket Bus und Bahn zu deutlich günstigeren Tarifen benutzen können.

Es sollte zu einem "angemessenen und wirtschaftlich vertretbaren Preis" angeboten werden, hieß es in dem Antrag. Die Verwaltung hatte zu diesem Antrag zwei Modellrechnungen vorgelegt, um auch den städtischen Zuschussbedarf zu ermitteln.

Zugrunde gelegt wurde jeweils das "Ticket 100, Preisstufe A". Je nach Eigenanteil des Nutzers (15 beziehungsweise 30 Euro) müsste die Stadt bei angenommenen rund 6000 Nutzern drei bzw. 1,9 Millionen Euro jährlich zuschießen. Diese Modellrechnung geriet sofort in den Fokus. Reiner Breuer, Fraktionsvorsitzender der SPD, sagte: "Das Ticket ist politisch nicht gewollt, die Verwaltung argumentiert irreführend."

Zusätzliche Einnahmen und weniger Schwarzfahrer seien nicht berücksichtigt. Roland Sperling (Linke) meinte, die Berechnungen seien "nicht seriös". Und: "Die Stadt muss sich eine solche Leistung etwas kosten lassen." Bürgermeister Herbert Napp wies die Vorwürfe zurück, die Berechungen seien "klar und deutlich" für das sinnvollste Ticket erfolgt. Anna Maria Holt (CDU) wies bei allen Verständnis für den Antrag auf die wirtschaftliche Seite hin und kritisierte, dass keine Gegenfinanzierung zu erkennen sei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort