Neuss Politiker sollen Hammfeld II in München vermarkten

Neuss · Die Stadt schickt in diesem Jahr erstmals wieder Politiker zur Gewerbeimmobilienmesse Expo Real nach München. Der Wirtschaftsausschuss stimmte einem entsprechenden Antrag der schwarz-grünen Koalition zu. Die Begründung in dem Antrag: Die Politiker sollen dabei helfen, Interessenten für einen Technologie-Park zu finden, der im Hammfeld neben dem dort angedachten zweiten Möbelmarkt Sconto entstehen soll.

Demnach sollen die Vorsitzenden und deren Stellvertreter der Ausschüsse für Wirtschaft und Planung sowie je ein Vertreter von jeder Ratsfraktion, die dann noch nicht berücksichtigt ist, mitreisen. Das wären Hans-Peter Fantini (FDP), Sebastian Rosen (CDU), Karl Heinz Baum (CDU), Sascha Karbowiak (SPD) und jeweils ein Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen, von den Linken und der AfD - der Rat wird also sieben Ratsmitglieder auf Stadtkosten nach München entsenden. Wer sonst noch Lust hat, reist auf eigene Kosten. Gegenstimmen gab's keine, allerdings enthielten sich einige Verordnete bei der Abstimmung. FDP-Fraktionschef Manfred Bodewig schüttelte den Kopf: "Ich verstehe nicht, warum Ratsmitglieder jetzt Grundstücke vermarkten sollen."

Hintergrund dürfte der Kompromiss zum Hammfeld II sein. CDU und Grüne hatten sich geeinigt, dass Investor Krieger Sconto bauen darf, nicht aber weitere Geschäfte. Auf der Restfläche wünschen sich die Grünen einen Technologie-Park. Erst wenn das bis 2020 nicht klappt, darf Krieger weiter bauen. Die Verwaltung hat dies bereits verworfen, dafür gebe es weder Investor noch Nutzer. Dem widerspricht Grünen-Fraktionschef Michael Klinkicht und verweist auf ein "stichhaltiges Konzept" zur Vermarktung - die die Politiker nun in München selbst in die Hand nehmen wollen.

(NGZ)
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