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Neuss Polizei stoppt Autos mit Signalton der US-Cops

Neuss · Wenn Autofahrer bei Verkehrskontrollen angehalten werden, geben die Streifenwagen künftig einen Signalton, der in den USA Standard ist.

 Polizeihauptkommissar Kurt Koenemann (r.) und Polizeichef Hans-Jürgen Petrauschke stellten den neuen Alarmton vor.

Polizeihauptkommissar Kurt Koenemann (r.) und Polizeichef Hans-Jürgen Petrauschke stellten den neuen Alarmton vor.

Foto: andreas woitschützke

Wer gerne amerikanische Actionfilme oder Polizeiserien schaut, der kennt ihn schon: den typischen Heulton der US-Polizeiwagen, mit denen die "Cops" in den Vereinigten Staaten auf Verbrecherjagd gehen. Jetzt kommt dieser Sirenenklang nach Deutschland. Die Neusser Kreispolizei hat alle Streifenwagen mit diesem zusätzlichen Ton ausgestattet. 42 Einsatzfahrzeuge können damit künftig nicht nur "Tatütata" intonieren, sondern auch das sehr viel schrillere "Hui-hui-hui".

Neuss: Polizei stoppt Autos mit Signalton der US-Cops
Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

"Amerikanische Verhältnisse müssen die Menschen aus dem Rhein-Kreis aber nicht fürchten", sagte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, der die neuen Sirenen gestern in seiner Eigenschaft als Kreispolizeichef vorstellte. Denn eingesetzt werden soll der Alarm immer nur dann, wenn Autofahrer angehalten werden müssen. "Der neue Sirenenton soll in diesen Situationen zusätzliche Aufmerksamkeit schaffen", erläuterte Petrauschke.

Umgerüstet werden aktuell alle Einsatzfahrzeuge der Polizei in Nordrhein-Westfalen. Initiator ist NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD), der die Umrüstung nach amerikanischem Vorbild seit dem vergangenen Jahr plant, um die Sicherheit der Polizisten im Streifendienst zu erhöhen.

"Gerade bei Verkehrskontrollen entstehen für die Kollegen bislang häufig gefährliche Situationen", erläutert Kreispolizeisprecher Hans-Willi Arnold. Denn zur bisherigen Vorgehensweise der Beamten gehörte, dass die Polizei Autofahrer, die angehalten werden sollen, zur Not auch überhole, um dem "Verkehrssünder" die Kelle zu zeigen als Symbol, rechts heranzufahren.

"Solche Überholmanöver wollen wir künftig vermeiden", erläutert Arnold. Und dabei soll der neue Alarmton "Yelp" helfen, was übersetzt "Jaulen" bedeutet. Zudem sind die Fahrzeuge mit einem roten Blitzlicht, einem so genannten Flasher, ausgerüstet worden.

Die Vorgehensweise der Beamten wird dann wie folgt aussehen: Zunächst geben sie dem vorweg fahrenden Autofahrer das bekannte "Stopp"-Zeichen. Reagiert der Fahrer nicht, folgt das rote Blitzen und schließlich der schrille Alarmton, der 104 Dezibel erreicht.

Damit es nicht zu Verwechselungen kommt, werden der blitzende "Flasher" und der heulende "Yelp" nicht zusammen mit Blaulicht und Martinshorn genutzt. "Diese beiden Mittel bleiben für die Menschen das Signal, die Straße für die Polizei frei zu machen", betont Arnold.

(NGZ)
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