Neuss Polizei warnt vor Telefonbetrügern

Neuss · Dieser Versuch war auch bei der Polizei noch nicht bekannt: Als sich angebliche Mitarbeiter der Landeszentralbank - die es unter diesem Namen seit 2002 nicht mehr gibt - jetzt bei einem Senior aus dem Rhein-Kreis Neuss meldeten, witterte er direkt, dass etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Die angeblichen Landeszentralbankmitarbeiter hätten ihm mitgeteilt, dass er noch Schulden offen habe und ihm mit Kontensperrung gedroht, falls er sich nicht unter einer angegebenen Rufnummer melde. Das aber tat der Senior nicht: Er geht davon aus, dass die Anrufer versuchten, mittels der sogenannten Phishing-Methode an seine Daten zu kommen.

Vor solchen Versuchen warnt die Polizei im Rhein-Kreis Neuss. Bei dem Wort "Phishing" handelt es sich um ein Kunstwort, zusammengesetzt aus "password" und "fishing". Wörtlich übersetzt bedeutet es so viel wie "das Abfischen von Passwörtern". Phishing gibt es in vielen verschiedenen Variationen. "Das Ziel der Anrufer ist zumeist, an sensible Daten zu kommen, um damit Zahlungen - im Internet - vornehmen zu können", erklärt Polizeisprecherin Diane Drawe. Die Betrüger sind an Passwörtern und weiteren Daten wie zum Beispiel Name, Geburtstag, Anschrift oder aber Bankverbindungen beziehungsweise Online-Banking-Zugangsdaten interessiert. Die Polizei warnt davor, persönliche oder vertrauliche Daten - zum Beispiel Passwörter oder Transaktionsnummern - per E-Mail oder am Telefon zu übermitteln.

Mit den persönlichen Daten können Betrüger Missbrauch treiben und zum Beispiel unter der Identität des Opfers online Geschäfte tätigen. Das Spektrum reicht von Geldüberweisungen über Online-Einkäufe bis zum Ausschöpfen des Dispokredits. In der polizeilichen Kriminalitätsstatistik wird "Phishing" unter "Ausspähen von Daten" geführt. In diesem Jahr wurden bei der Polizei im Rhein-Kreis Neuss zwölf solche Fälle (Stand: August) gemeldet, 2015 waren es acht Fälle, 2014 insgesamt 26. "Die Zahlen sind stark schwankend", sagt Drawe.

(abu)
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