Neuss Prominenten-Herberge mit Blick auf den Strom

Neuss · Im 15. und 16. Stock des Swissôtel haben schon viele Prominente eingecheckt - nicht zuletzt wegen der Aussicht auf die Rheinschleife.

Neuss: Prominenten-Herberge mit Blick auf den Strom
Foto: Stephan Kaluza/Rheinprojekt-Editio

Shakira hat es getan, genau wie Hannelore Kraft und Mario Adorf. Um diesen einzigartigen Blick auf den Rhein aus dem 16. Stock zu erhaschen, verbringt so mancher Prominente die Nacht lieber in Neuss als in Düsseldorf. Im Swissôtel an der Rheinallee nämlich genießen Bewohner der beiden Suiten auf den Etagen 15 und 16 den mit Abstand besten und höchstgelegenen Rheinblick.

Neuss: Prominenten-Herberge mit Blick auf den Strom
Foto: A. Woitschützke

"Das Haus wurde so konzipiert, dass man von jedem Zimmer aus auf den Fluss schauen kann", sagt Hoteldirektor Hidir Özdemir stolz. Früher war die Promi-Dichte in den Suiten, deren Größe sich je nach Gästewunsch von 80 auf bis zu 150 Quadratmeter erweitern lässt, wesentlich höher als heute. Denn regelmäßig fand in dem Traditionshaus am linken Rheinufer mit 246 Zimmern, das 1982 erbaut wurde, die glamouröse Unesco-Gala, ein Spenden-Event der Society-Lady Ute-Henriette Ohoven, statt. 2005 etwa feierten internationale Größen wie die kolumbianische Pop-Sängerin Shakira, Hollywood-Star Diane Krüger, Filmproduzent Arthur Cohn und US-Schauspieler Jeremy Irons in dem Neusser Hotel und nächtigten größtenteils auch dort. In anderen Jahren kamen Stars wie Cat Stevens, Michail Gorbatschow, Naomi Campbell, Iris Berben, Mario Adorf, Boris Becker oder Til Schweiger zur Spendengala in das Haus mit den großen Fenstern - bis das Event nach Köln und dann ins Düsseldorfer Maritim am Flughafen wechselte, bevor es 2012 eingestellt wurde. Heute kommt eher regionale Prominenz wie die Höhner, die im Dezember in Neuss auftreten - was Özdemir nicht unrecht ist. "Bei Prominenten, insbesondere Politikern, gelten strikte Sicherheitsstandards - ganze Korridore werden dann abgesperrt", erklärt der Hotelier mit 20-jähriger Berufserfahrung. "Das kann die Abläufe ganz schön durcheinander bringen."

Treu geblieben sind dem Swissôtel die großen Wirtschaftsbosse und ihre Konzernveranstaltungen. Denn vor allem wegen eines 1500 Quadratmeter großen Kongresssaales und eines erfahrenen Teams, das Mega-Veranstaltungen mit mehreren tausend Gästen auf die Beine stellen kann, genießt das Swissôtel bei nationaler und internationaler Geschäftsprominenz einen hervorragenden Ruf. "Für eine Microsoft-Verkaufsveranstaltung durfte Bill Gates mit seinem Helikopter auf dem Parkplatz landen", verrät Özdemir. "Jetzt veranstaltet Cannon ein Event hier", fügt er an. "Einer der Manager hat schon in die Suite Nummer 1600 eingecheckt."

Auch Sportler steigen im Swissôtel ab - so Bayern München, wenn die Mannschaft zum Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach oder Bayer Leverkusen antritt. "Der Trainer bekommt dann selbstverständlich eine Suite", erzählt Özdemir. Im Juni hatte die Nationalmannschaft Kameruns mit Trainer Volker Finke samt deren Star Samuel Eto'o in seinem Neusser Haus übernachtet. "Zwei Tage lang war die Lobby voller Fans", erinnert sich Özdemir.

Übrigens: Unter falschem Namen checkt bei Özdemir niemand ein. "Wir sind nicht der Breidenbacher Hof", erklärt er den Unterschied zu der Luxus-Herberge in Düsseldorf. "Auch Prominente kommen wegen der ruhigen Lage und der unaufgeregten Atmosphäre zu uns." Sie wollen sich als Privatmensch fühlen. Zudem vermittle die Rheinlage auch Gästen, die geschäftlich im Swissôtel einchecken, echtes Urlaubsgefühl.

Wer den Rheinblick aus den obersten Stockwerken des Hotels genießen möchte, muss um die 600 Euro zahlen. Am Wochenende sind die exklusiven Räumlichkeiten in der Nebensaison schon für rund 250 Euro buchbar. Beliebt sind die Suites mit Aussicht auf den Rhein und die am Abend beleuchtete Düsseldorfer Skyline auch für ganz private Anlässe. Özdemir: "Gerne wird eine Suite für einen Heiratsantrag mit Candlelight-Dinner gemietet."

Übrigens genießen Gäste, die im Swissôtel Silvester feiern, einen sonst unzugänglichen Rheinblick: Sie dürfen auf der Dachterrasseauf das neue Jahr anstoßen.

(NGZ)
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