Neuss Rat bringt Umbau der Kanalstraße auf den Weg

Neuss · Verbesserungen kosten etwas. Was aber, wenn die davon Betroffenen auf diese Verbesserung gar keinen Wert legen? Vor dieser Frage stand der Rat, der final über den Umbau von Fichte- und Olympiastraße zu entscheiden hatte.

Neuss: Rat bringt Umbau der Kanalstraße auf den Weg
Foto: Woitschützke Andreas

Bevor Bürgermeister Reiner Breuer - einen ablehnenden Beschluss ahnend - die Pläne der Verwaltung dazu zurückzog, hatte Helga Koenemann (CDU) für die schwarz-grüne Koalition klargestellt, im Sinne der Bürger entscheiden zu wollen. Die wollen keine Spielstraße, keine Verkehrsberuhigung und auch - nach Abschluss anstehender Kanalarbeiten - keine Neusortierung des Straßenraumes, der nicht nur 20 Parkplätze, sondern sie am Ende auch insgesamt fast 370.000 Euro Erschließungsbeiträge kosten würde. "Wir haben mit den Bürgern gesprochen", sagt Koenemann. "Die Straße ist in gutem Zustand, die Bürger wollen den Status quo." Ob diese Rechnung aufgeht und die Anwohner nach der im Frühjahr beginnenden Kanalsanierung finanziell tatsächlich ungeschoren bleiben, will die Stadt nun aber erst einmal prüfen. Deshalb der "Rückzug".

Genauso dringend war am Freitag über die Gestaltung der Kanalstraße zu beschließen, wo ebenfalls die Kanäle erneuert werden müssen, die dort über 100 Jahre alt sind. Dabei ging es nicht um Anwohnerbeiträge, sondern die Frage: Große oder kleine Lösung? Dass diese Einbahnstraße für Radfahrer auch gegen die Fahrtrichtung geöffnet werden soll, ist längst beschlossene Sache und wird nur noch von der FDP angefochten. Nun geht es noch um die Frage, ob die Ampeln an den Kreuzungen Breite Straße und Erftstraße weiter benötigt werden. Die SPD würde sie sofort abbauen, CDU und Grüne wollen die dann entstehende Lage aber erst gutachterlich in puncto Sicherheit überprüfen lassen. Die Verwaltung darf aber schon einmal "ohne" planen.

(-nau)
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