Neuss Raucherdemo: "Bald ist gar nichts mehr erlaubt"

Rund 500 Menschen protestierten am Samstag auf dem Markplatz in Neuss gegen "Bevormundung und totale Rauchverbote", so das Motto der Veranstaltung. Hauptredner war Bürgermeister Herbert Napp, der unter Druck geratene "Vesuv von Neuss".

Ärger unter den Demonstranten über die aus ihrer Sicht zunehmende Bevormundung durch die Politik. Besonders bei den Grünen herrsche eine mittlerweile besorgniserregende Regelungswut: "Rauchfrei, autofrei, fleischfrei? Was kommt als Nächstes?", fragte ein aufgebrachter Demonstrant.

Bürgermeister Herbert Napp sagte, es gebe ein regelrechtes Denunziantentum gegen Raucher. In Köln könnten Bürger bereits auf vorgedruckten Formularen und anonym Raucher bei der Stadt "anzeigen", wenn sie sich durch deren Qualm gestört fühlten.

Sorge ums Brauchtum

Das Rauchverbot in Gaststätten schade dem rheinischen Brauchtum, warnte Bürgermeister Napp. Im Sommer könnten die Raucher ja noch vor die Tür gehen, aber im Karneval sei das eben kalt. Redner Michael Bott, Gastwirt im "Marienbildchen" in Neuss warnte vor finanziellen Einbußen für die Schützenbruderschaften: Durch das Rauchverbot könnten die Einnahmen in den Zelten sinken. Dann bekämen die Schützenvereine, die einen Anteil des Umsatzes erhalten, weniger Geld. Statt gesetzlicher Verbote solle jeder Gastwirt selbst entscheiden können, ob das Rauchen in den eigenen Räumlichkeiten erlaubt oder verboten sein soll,

Bilder von der Raucherdemo, an der auch der "rauchende Mieter" aus Düsseldorf Friedhelm Adolfs teilnahm, gibt es hier.

(chst)
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