Serie Die Nahversorgungszentren Reuschenberg muss Kunden zurückholen

Neuss · Wo Neuss einkauft: Die NGZ beschreibt Stärken, Schwächen und Perspektiven in den Quartieren

 Vier Fahrbahnspuren und Parkplätze üben eine starke Trennwirkung zwischen den beiden Hälften des Ladenzentrums aus. Ein Minuspunkt.

Vier Fahrbahnspuren und Parkplätze üben eine starke Trennwirkung zwischen den beiden Hälften des Ladenzentrums aus. Ein Minuspunkt.

Foto: woi

Reuschenberg In Reuschenberg entsteht ein neuer Supermarkt. Die Ansiedlung befürworteten nicht alle Politiker, denn auch unter ihnen gibt es einige, die darin eine Bedrohung für die kleinen Geschäfte entlang der Bergheimer Straße sehen. Die Gutachter des Kölner Stadt- und Regionalplanungsbüros Jansen, die das alte Einzelhandelskonzept überarbeitet haben, erwarten einen ganz anderen Effekt. Reuschenberg habe viele Kunden an den Fachmarktstandort Moselstraße verloren.

Der neue Supermarkt könnte die Magnetwirkung des Ladenzentrums wieder deutlich stärken, heißt es. Lage Das Nahversorgungszentrum prägen die Geschäfte und Dienstleister an der Bergheimer Straße zwischen den Einmündungen von Narzissenweg und Erprather Straße. Anders als in der Erstauflage des Einzelhandelsgutachtens gilt es nicht mehr als Nebenzentrum - dazu wären höherwertige Einzelhandelsnutzungen nötig - soll aber dahin weiterentwickelt werden. Besatz Zum Stichtag Ende Januar zählten die Gutachter in dem definierten Nahversorgungszentrum 25 Geschäfte mit 2530 Quadratmetern Kauffläche, sowie 37 Angebote von Dienstleistern oder Gastronomen.

Drei ungenutzte Ladenlokale ergeben eine Leerstandsquote von "nur" fünf Prozent. Wettbewerb Im direkten Einzugsgebiet der Ladenzeile Reuschenberg, zu dem die Gutachter auch Selikum rechnen, leben etwa 8500 Menschen. Für die sind die Geschäfte in Holzheim oder Weckhoven keine wirkliche Option, ermittelten die Gutachter. Eher orientieren sie sich Richtung Moselstraße. Schwächen Die vierspurige Bergheimer Straße mit ihrem Mittelstreifen und ihrer hohen Verkehrsbelastung stört in vielerlei Hinsicht.

Sie trennt die Einzelhandelslagen auf beiden Seiten und hat eher den Charakter einer Ausfallstraße. Auch die "uniforme Gestaltung der Gebäude" trage nicht dazu bei, für eine große Aufenthaltsqualität zu sorgen. Stärken Seit der ersten Erhebung 2007 wurden zwei Magnetbetriebe (Edeka, Schlecker) geschlossen, ohne dass das Ladenzentrum an Substanz verlor. Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten und das Pfarrheim sorgen für Zentralität. Handlungsansätze Die Stadt sollte laut Gutachter die Eingänge zum Ladenzentrum deutlicher betonen, die Aufenthaltsqualität verbessern - und neue Geschäfte ansiedeln.

(NGZ)
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