Neuss Rhein sorgt für reines Trinkwasser in Neuss

Neuss · Gemäß Trinkwasserverordnung ist das Trinkwasser in Neuss von sehr guter Qualität. Auch Verbraucher können ihren Beitrag leisten.

 Stefan Alef von den Stadtwerken nimmt an einem der Bio-Filter des Wasserwerks Broichhof eine Wasserprobe.

Stefan Alef von den Stadtwerken nimmt an einem der Bio-Filter des Wasserwerks Broichhof eine Wasserprobe.

Foto: Andreas Woitschützke

Die gute Nachricht vorweg: Das Trinkwasser in Neuss verfügt über eine ausgezeichnete Qualität. Sämtliche Grenzwerte der Trinkwasserverordnung werden in Neuss deutlich unterschritten. Damit das auch so bleibt, setzen die hiesigen Stadtwerke auf Prävention. Es werden regelmäßig Wasserproben analysiert. Gerade bei bakteriellen Parametern könne regelmäßig auch wöchentlich bedeuten, sagt Stefan Alef, Leiter Abteilung Anlagenplanung und -Betrieb der Stadtwerke Neuss.

Eine gute Qualität ist nicht selbstverständlich. Die Zeitschrift "Öko-Test" hatte im vergangenen Jahr im Trinkwasser mehrerer Städte diverse Verunreinigungen gefunden, darunter Metalle, Pestizide und Antibiotika. Besonders schlecht schnitten Städte wie Duisburg, Dortmund, Essen und Fürth ab. Die gefundenen Dosierungen waren für die Menschen jedoch nicht giftig. Als besonders gut kristallisierte sich das Trinkwasser in Aachen, Bremen, Dresden und Braunschweig heraus.

Bei Rohwasserproben vor einiger Zeit haben die Stadtwerke im Neusser Norden nach eigenen Angaben keine Rückstände von Arzneimitteln gefunden. Im Süden seien hingegen "sehr kleine Mengen" von Röntgenkontrastmitteln und Süßstoffen gefunden worden. Durch die Wiederaufbereitung des Wasser seien diese Rückstände jedoch eliminiert worden. Eine Aufnahme über das Trinkwasser habe es somit nicht gegeben. Im Neusser Norden wird das Trinkwasser aus nahezu 100 Prozent Grundwasser gewonnen, im Süden aus einer Mischung aus Grundwasser und Uferfiltrat.

Durch die Kontrollen würden nachteilige Veränderungen auch frühzeitig auffallen. Zudem müssen die Stadtwerke die Ergebnisse der Analysen auch an das Gesundheitsamt oder die Bezirksregierung übermitteln. Alef verdeutlicht, dass man Industrie und auch Landwirtschaft im Grunde aber nicht betreiben könne, ohne dass gewisse Stoffe auch ins Rohwasser gelangen. Es sei jedoch wichtig, dass das Trinkwasser frei von solchen Verunreinigungen sei.

Zu einem sauberen Neusser Trinkwasser trägt neben den Filtern der Stadtwerke der Rhein bei. "Er ist ein hervorragendes Verdünnungsgewässer", lobt der Stadtwerke-Mann. Entsprechend gut funktioniere die natürliche Filterung über Elemente wie Kies und Strömung.

Alef betont, dass auch die Verbraucher ihren Beitrag leisten können. Die Stadtwerke beteiligen sich an einer Kampagne zur richtigen Entsorgung von Arzneimitteln. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft möchte unter dem Titel "Medikamente gehören nicht in die Toilette - No Klo" Wege aufzeigen, Medikamente zu entsorgen, ohne das Wasser dadurch zu belasten.

Dabei werden drei Wege aufgezeigt: die Entsorgung über den Restmüll, sofern dieser in der entsprechenden Kommune vollständig verbrannt wird; bei Apotheken, sofern diese die Medikamente annehmen; bei Schadstoffsammelstellen. Nach Angaben des Instituts für sozial-ökologische Forschung schütten 47 Prozent der Deutschen flüssige Medikamente in den Abfluss oder in die Toilette.

(NGZ)
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