Neuss Römerpark-Umbau startet in Kürze

Neuss · Politik, Einzelhandel und Nachbarn begrüßen, dass die Umgestaltung des Einkaufszentrums an der Römerstraße nach fast einem Jahr Fahrt aufnimmt. Die Arbeiten sollen im November beginnen. Kosten: 20 Millionen Euro.

 Nach der Umgestaltung des Einkaufszentrums wird auch "Adler" in das neue Gebäude ziehen. Derzeit setzt das Modeunternehmen seinen Verkauf in einem Provisorium fort.

Nach der Umgestaltung des Einkaufszentrums wird auch "Adler" in das neue Gebäude ziehen. Derzeit setzt das Modeunternehmen seinen Verkauf in einem Provisorium fort.

Foto: woi

Mit großer Zustimmung reagieren die Menschen im Neusser Norden darauf, dass die Neugestaltung des Einkaufszentrums Römerpark nun Fahrt aufnimmt. Am Rande der Immobilienmesse Expo Real in München hatten die neuen Eigentümer und Investoren den Beginn der Umbauarbeiten für Anfang November angekündigt. Mehr als 20 Millionen Euro werden investiert, bestätigt Manfred Reichholf, Geschäftsführer der RMI Immobilien, die das Gelände zusammen mit der Isarkies Wohn- und Gewerbegrund kürzlich erworben hat. In Neuss sehen die Partner dauerhafte Erfolgschancen. "Der Standort ist hervorragend", lobt Manfred Reichholf und spricht von einer "vertrauensvollen Zusammenarbeit" mit der Neusser Stadtverwaltung: "Wir sind sehr zufrieden."

"Froh, dass es nach der langen Durststrecke losgeht", ist Frank Wolters, oberster Wirtschaftsförderer der Stadt, für den der Römerpark "ein für die Nahversorgung wichtiges, eingeführtes Handelszentrum" ist. Seitens der Stadt steht einem zügigen Umbau nichts im Wege. "Die Baugenehmigung liegt seit etwa Ostern vor", versichert Wolters.

Der Lebensmittel-Vollsortimenter Kaufland als Hauptmieter, der sich an den Kosten beteiligt, will im Laufe des kommenden Jahres in die umgestalteten Räume einziehen. Bis Ende 2015 sollen weitere Fachgeschäfte wie das Siemes-Schuhcenter, Ernstings' Family und andere folgen. Reichholf strebt einen typischen Sortiment-Mix an. Die Verkaufsfläche bleibt in etwa gleich, das Gebäude wird aber großzügiger gestaltet, um "ein Einkaufserlebnis" zu schaffen.

Voraussichtlich Mitte 2016 werden die Arbeiten abgeschlossen sein. Der Parkplatz wird in einem zweiten Bauabschnitt neu gestaltet, an einem Nutzungskonzept wird derzeit gearbeitet. "Momentan liegt unser Fokus aber auf der Wiederherstellung der Nahversorgung", betont Reichholf.

"Große Erleichterung" empfindet angesichts dieser Nachrichten Ralph Dymek, Vorsitzender des Werbekreises Neuss-Nordstadt. "Viele meiner Bekannten haben den Supermarkt vermisst." Das weiß der Further aus seinem persönlichen Umfeld. Der Hit-Markt hatte im November 2013 seine Tore geschlossen und eine spürbare Lücke hinterlassen. Haben seine Mitstreiter im Werbekreis nicht die Befürchtung, Kunden an das Einkaufszentrum zu verlieren? "Unser Ziel ist es ja, die Kunden in der Nordstadt zu halten", widerspricht Dymek dieser Vermutung und ist sicher, dass die Kunden "zurückkommen werden, wenn das Angebot attraktiv ist".

Darauf setzt auch Bruno Seifert, Sprecher des Modehauses Adler, das seinen Verkauf bereits seit Monaten in einem Provisorium fortsetzt: "Wir freuen uns auf die umgebauten Räumlichkeiten und sehnen den Zeitpunkt der Fertigstellung herbei", sagt er. Denn "natürlich ist die derzeitige Lage nicht befriedigend". Den Standort Neuss aufzugeben, kam für das Unternehmen, das sich in 34 Jahren am Ort einen großen Kundenstamm erarbeitet hat, jedoch nicht in Frage. Im Gegenteil: Mit mehr als 3600 Quadratmetern Verkaufsfläche ist das künftige Geschäftslokal an der Römerstraße einer der größten Adler-Märkte bundesweit.

"Auf Dauer war es nicht verführerisch, den Komplex brach liegen zu sehen", findet Mirza Kehonjic-Thiede. "Da hätte man sich eine schnellere Umsetzung der Neugestaltung gewünscht", sagt der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, der bei Gesprächen mit Bürgern immer wieder hörte, was in der Nordstadt vermisst wird: ein Drogeriemarkt.

"Es wird Zeit, dass der Bagger anfängt", meint Ingrid Schäfer, Geschäftsführerin des Initiativkreises Nordstadt. Immerhin sei der Römerpark eins der ausgewiesenen Nebenzentren in Neuss. Darum ist sie "mehr als erfreut", dass der Umbau auf gutem Wege sei. "Wenn wir wollen, dass die Nordstadt attraktiv ist und ein Wir-Gefühl entsteht, müssen die Menschen hier alles kaufen können, was sie brauchen", bekräftigt sie. "Und das Schwätzchen an der Fleischtheke trägt zur Integration bei."

(NGZ)
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