Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" meldet, hatte die CIA nach Abstimmung mit dem Kölner Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) ein Expertenteam — darunter auch nahkampferprobte Ex-Soldaten der Elitetruppe Navy Seals — nach Deutschland entsandt. Das Team soll aus mindestens 100 Amerikanern bestanden haben.

Nach ihrer Ankunft seien die CIA-Spezialisten vom Verfassungsschutz diskret untergebracht worden: Als Kommandozentrale dienten "schmucklose" Räumlichkeiten der Sparkasse in Neuss. Der dortige Unterschlupf sei anders als etwa in einem Botschaftsgebäude unverdächtig gewesen und habe "höchsten konspirativen Ansprüchen" genügt, so der "Focus".

Lokale Behörden bestätigten den Aufenthalt von CIA-Mitarbeitern in der Stadt Neuss oder im Rhein-Kreis Neuss am Sonntag nicht. "Uns ist der Sachverhalt nicht bekannt", erklärte der Allgemeine Vertreter des Landrats, Jürgen Steinmetz. Das müsse aber bei hohen Geheimhaltungsstufen auch nicht überraschen. Von dem Einsatz sollen nur wenige deutsche Spitzenbeamte gewusst haben.

Gleichwohl kündigte Steinmetz an, am Montag beim Verfassungsschutz um Aufklärung zu bitten. Der Landrat ist in Personalunion auch Polizeichef im Rhein-Kreis Neuss. Auch dort liege keine Information über einen Einsatz der CIA-Leute vor. Ebenso überrascht reagierte der Sprecher der Sparkasse Neuss, Stephan Meiser: "Wir kennen den Vorgang nicht, und wir haben auch keinen Hinweis, dass unsere Sparkasse in irgendeiner Weise von den Ermittlungen berührt worden ist." Auch der damalige Sparkassen-Chef Heinz Welter kann sich nicht erinnern, "von diesen Vorgängen jemals etwas gehört zu haben".

Der amerikanische Geheimdienst hatte bei der Verhaftung der drei Mitglieder der "Sauerland-Gruppe" im Herbst 2007 die entscheidenden Hinweise geliefert. Eine Spezialeinheit der GSG9 nahm damals drei Verdächtige im sauerländischen Oberschledorn fest.