Neuss Schlaglöcher: Stadt im Reparatur-Stress

Neuss · Rund 300 .000 Euro wird die Stadt Neuss nach Schätzungen des Tiefbauamtes in diesem Jahr für die Reparatur von Frostschäden auf Neusser Straßen und Gehwegen aufbringen müssen. Damit sind die Aufwendungen annähernd doppelt so hoch wie 2009.

 Wann alle Frostschäden beseitigt sind, ist nicht absehbar.

Wann alle Frostschäden beseitigt sind, ist nicht absehbar.

Foto: Malz

Damals musste die Stadt hierfür 165.000 Euro ausgeben. Genauere Zahlen für 2010 werden erst vorliegen, wenn die Mitarbeiter des städtischen Tiefbauamtes eine exakte Bestandsaufnahme fertig stellen können.

"Wir kommen mit dem Flicken der Löcher nicht nach", stellt Friedhelm Hermkes, stellvertretender Leiter des Tiefbauamtes, nüchtern fest. Wann alle Frostschäden beseitigt sein werden, sei noch nicht absehbar, sagt er, betont aber auch: "Die Straßen sind dabei immer verkehrssicher!"

Als Mitte Februar eine einwöchige Schön-Wetter-Periode einsetzte, atmeten die Mitarbeiter des Tiefbauamtes auf und ermittelten den Schadensumfang. Exakt 810 "Frostausbrüche" in Gehwegen sowie 600 in Fahrbahnen wurden festgestellt, rund 50 Prozent mehr als im Vorjahr (575 / 400). "Aber dann kehrte der Winter kräftig zurück", erklärt Friedhelm Hermkes, warum er zu den Februar-Zahlen noch einmal geschätzte 20 Prozent hinzuaddiert.

Zurzeit sind bis zu sechs Mitarbeiter des Tiefbauamtes im Einsatz, um Schäden in der Fahrbahndecke und zerbrochene Gehwegplatten auszubessern . Umfangreiche Reparaturen sind jedoch erst möglich, wenn "der Frost aus dem Boden" ist, "und dazu brauchen wir dauerhaft Nachttemperaturen oberhalb von fünf Grad plus" (Hermkes).

Bis dahin werden die Schlaglöcher provisorisch verfüllt: zumeist mit wenig haltbarem kalten Bitumen, da Heiß-Bitumen bei den aktuellen Witterungsbedingungen nicht verarbeitet werden kann, wie Hermkes erläutert. In den nächsten Tagen und Wochen werden die Straßenbegeher des Tiefbauamtes viel zu tun haben, um den Reparaturbedarf zu ermitteln. "Natürlich wissen wir in etwa, wo wir mit den meisten Schäden rechnen müssen", versichert Hermkes.

Dennoch ist er dankbar für Hinweise von Bürgern. Erst wenn der Schadensumfang klar ist, kann ein Programm aufgestellt werden. "Dann wird zu sehen sein, wie viel Geld da ist", gibt Hermkes zu bedenken. Dass einige Straßen in der Prioritätenliste des alljährlich neu aufgelegten Deckenerneuerungsprogramms auf hintere Plätze rutschen könnten, kann er dabei nicht ausschließen.

(NGZ)
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