Serie Neuss Und Seine Stadtteile Schmuckloser Container ist Schaltzentrale der Häfen

Neuss · Von der Hafenmeisterei an der Duisburger Straße sorgen acht Logistik-Experten für einen reibungslosen Betrieb. Bei ihnen melden sich auch die Binnenschiffer an und ab.

 Davor Kobasic kann auf seinem Computer erkennen, wo sich gerade welches Schiff befindet.

Davor Kobasic kann auf seinem Computer erkennen, wo sich gerade welches Schiff befindet.

Foto: Woi

Neuss (tosch) Im Neusser Hafen ist rund um die Uhr Betrieb. Und das an 365 Tagen im Jahr. "Rund 30 Schiffe werden pro Tag in Neuss abgefertigt", erklärt Michael Fuchs, Pressesprecher der Rhein-Cargo, die auch die Häfen in Neuss und Düsseldorf betreibt. Dafür, dass dabei nichts schief läuft und der Güterumschlag reibungslos funktioniert, muss die Hafenmeisterei in Neuss sorgen. Sie organisiert nach Fusion des Neusser und des Düsseldorfer Hafens den drittgrößte Binnenhafen in Deutschland. Doch wer sich darunter eine Hightech-Schaltzentrale mit Glasfront zu den Hafenbecken vorstellt, liegt falsch.

In Containerbüros an der Duisburger Straße sitzen die insgesamt sechs Hafenmeister vor ihren Computern. Einer von ihnen ist Davor Kobasic. Der 52-Jährige und seine Kollegen koordinieren den geregelten Ablauf bei der Be- und Entladung der Schiffe und den Weitertransport in Zügen. Sie organisieren aber auch die Technik. Auch bei Ölalarm oder einer Havarie seien sie die ersten Ansprechpartner, erklärt Kobasic. Ständig hat einer der Hafenmeister Bereitschaft, ist übers Handy permanent erreichbar. "Die Hafenmeister müssen flexibel sein und spontan auf neue Situationen reagieren", erklärt Fuchs. Ein regelmäßiges Problem im Winter sei Niedrigwasser im Hafen. Alle paar Minuten geht das Handy von Kobasic. "Will ein Schiff in Neuss anlegen, bekommt es von uns einen Liegeplatz zugewiesen", erklärt er. Dabei kann er mit Hilfe eines speziellen Computerprogrammes sehen, welches Schiff sich gerade wo auf dem Rhein befindet. Sie werden ihm als bewegende rote Punkte auf dem Bildschirm angezeigt. Mit einem Klick kann er weitere Informationen zum jeweiligen Schiff aufrufen. Schiffe, die nachts anlegen, würden vorher einen Platz zugeteilt bekommen, sagt er. Auch für Fahrgastschiffe seien sie zuständig. Während der Messe in Düsseldorf lagen zum Beispiel Hotelschiffe im Neusser Hafen.

(NGZ)
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