Ab 1. Februar neuer Schülerfahrschein für VRR-Gebiet SchokoTicket: Die Kids werden mobil

Die Neusser Kinder und Jugendlichen werden mobil: Ab Februar können sie mit dem eigens für sie geschaffenen "SchokoTicket" zu einem günstigen Preis zum Rock-Konzert nach Oberhausen, zum Fußball nach Schalke oder zum Treff mit Freunden nach Grevenbroich fahren. Demnächst freie Fahrt zu einem günstigen Preis: Ab Februar sollen 25.000 Schüler in Neuss in den Genuss des "SchokoTicket" kommen. -->

Die Neusser Kinder und Jugendlichen werden mobil: Ab Februar können sie mit dem eigens für sie geschaffenen "SchokoTicket" zu einem günstigen Preis zum Rock-Konzert nach Oberhausen, zum Fußball nach Schalke oder zum Treff mit Freunden nach Grevenbroich fahren. Demnächst freie Fahrt zu einem günstigen Preis: Ab Februar sollen 25.000 Schüler in Neuss in den Genuss des "SchokoTicket" kommen. -->

Die Stadt Neuss und die Stadtwerke beteiligen sich zusammen mit Bochum und Dortmund an einem Modellversuch des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR), dessen Zweckverband der Neusser Bürgermeister Herbert Napp vorsteht. Das beschloss gestern Abend der Hauptausschuss. Das sogenannte SchokoTicket kostet 39 Mark pro Kind und Monat - für normale Schülertickets beim VRR müssen Eltern zwischen 59,50 und 132 Mark berappen.

Mit diesem Billetkönnen Schüler von der Grundschule bis zur Sekundarstufe II sowie Vollzeit-Schüler an den Berufsschulen rund um die Uhr auch während der Ferien Busse und Bahnen im VRR-Gebiet nutzen. Eingebunden werden im Gegensatz zu bisherigen Versuchen auch Privatschulen wie zum Beispiel Marienberg. Berechtigt sind alle Kids, die in Neuss eine Schule besuchen, auch wenn sie in Kaarst oder Düsseldorf wohnen.

Die bisherigen Schüler-Tickets für 4.500 Jugendliche gelten nur für den eng umgrenzten Bereich der Schulen und der Schulzeiten. Wer bereits ein solches Ticket hat, wird in dem Versuch allerdings zur Kasse gebeten: Für die unbegrenzten Bahn- und Busmöglichkeiten müssen die Eltern 15 Mark für das erste, zehn Mark für das zweite Kind bezahlen; weitere Kinder fahren frei. Volljährige Schüler müssen grundsätzlich 15 Mark berappen.

"Wir kommen mit dieser Regelung der Mobilität der heutigen Jugendlichen entgegen", beschreibt Herbert Napp die Zielrichtung des Versuchs, der zunächst auf ein Jahr angelegt ist. Die betroffenen Eltern werden nach Angaben von Napp noch in diesem Monat angeschrieben; die Bestellscheine müssen dann in den Schulsekretariaten wieder abgegeben werden. Nach Angaben von Stadtwerke-Chef Heinz Runde hängt der Erfolg des Versuchs von der Beteiligung der Jugendlichen ab. "Wenn sich viele Jugendliche beteiligen, kommen auf Stadtwerke und VRR voraussichtlich keine zusätzlichen Kosten zu", ist Runde optimistisch.

Allerdings hat noch niemand gesicherte Erfahrungen mit einem solchen Ticket. Bilanz gezogen wird nach einem Jahr. Den Stadtwerken und dem VRR geht es auch darum, "die Kunden der Zukunft" anzusprechen und sie frühzeitig an den öffentlichen Personennahverkehr zu binden. Aber der Modellversuch hat auch eine politische Dimension: Das Schülerticket ist im rot-grünen Koalitionsvertrag der nordrhein-westfälischen Landesregierung festgeschrieben. Runde: "Wir wollen erst einmal testen, inwiefern diese Vorstellungen überhaupt umzusetzen sind."

Insgesamt sollen rund 25.000 Kinder und Jugendliche von dem SchokoTicket profitieren. Der gestrigen Entscheidung des Hauptausschusses war eine lange Diskussionsphase vorausgegangen: Alle Fraktionen standen diesem Projekt positiv gegenüber, forderten aber Klarheit über die Kostenfrage, die jetzt abgeklärt wurde. Der Name SchokoTicket ist eine reine Erfindung von Marketing-Strategen: Dieser Begriff ist bei den Kids in Tests am besten angekommen, "wirkt warm, sympathisch und passt auch aus Elternsicht gut in die Erlebniswelt von Schülern".

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