Neuss Schon wieder Seniorin mit "Enkel-Trick" betrogen

Neuss · Eine über 90-jährige Frau ist am Donnerstag Opfer des "Enkels-Tricks" geworden. Vormittags wurde sie telefonisch von einem Mann angerufen, der sich als ihr angeblicher Neffe Helmut ausgab. Er benötige dringend Geld für ein Auto, da er derzeit bei einem Autohändler in Düsseldorf sei.

Die ältere Dame vertraute dem Anrufer und bot ihm das benötigte Geld an. Er gab an, dass er nicht persönlich vorbei kommen könne, und wolle daher eine Kollegin vorbeischicken. Gegen 13.00 Uhr erschien die angekündigte Frau an der Wohnung an der Schillerstraße im Dreikönigenviertel. Die Frau überreichte der Unbekannten das Bargeld, anschließend verschwand diese in unbekannte Richtung. Nach einem späteren Gespräch mit ihren Angehörigen stellte die Seniorin fest, dass es sich bei dem Anrufer nicht um ihren Enkel gehandelt hat, sie offensichtlich das Opfer eines Enkeltrickbetruges geworden war. Die Kripo hat die Ermittlungen aufgenommen.

Die Täterin wurde vom Opfer folgendermaßen beschrieben werden: Etwa 25 bis 30 Jahre alt, ungefähr 150 Zentimeter groß, blondes zum Zopf gebundenes Haar (im Haar befand sich noch eine Brille), bekleidet mit einem weißen Kleid und einer weißen Strickjacke.

Am selben Tag erhielten auch mehrere andere Seniorinnen aus dem Neusser Stadtgebiet Anrufe von angeblichen Verwandten. Der Großteil der Angerufenen durchschaute deren betrügerisches Vorhaben, ließ sich nicht darauf ein und informierte richtigerweise die Polizei. Personen, die ebenfalls verdächtige Anrufe dieser Art erhielten und sich bislang nicht an die Polizei gewandt haben, werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 02131 300-0 in Verbindung zu setzen.

Erfahrungsgemäß halten sich diese Betrüger für einen längeren Zeitraum in einem bestimmten Gebiet auf. Daher ist nicht auszuschließen, dass es zu weiteren Betrugsversuchen kommt.

Bei Anrufen dieser Art handelt es sich um den Enkeltrick, bei dem die Gutgläubigkeit älterer Menschen ausgenutzt wird. Im schlimmsten Fall händigen die Opfer Geld in der Annahme aus, dass sich ein Verwandter in einer finanziellen Notlage befindet.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort