Neuss Schrottimmobilie ärgert die Politik

Neuss · Stadt soll bei Besitzer eines Firmengeländes am Henselsgraben Druck machen.

 Das große Firmen-Areal am Henselsgraben ist seit Jahren ungenutzt. Die Politik will nun Besitzer zu Veränderungen bewegen.

Das große Firmen-Areal am Henselsgraben ist seit Jahren ungenutzt. Die Politik will nun Besitzer zu Veränderungen bewegen.

Foto: A. Woitschützke

Wenn Ralph-Erich Hildebrandt auf das Firmengelände am Henselsgraben sieht, wo vor Jahren die Produktion von Hydraulik-Zylindern eingestellt worden war, fällt dem SPD-Stadtverordneten nur ein Wort ein: "Schrottimmobilie". Über einen Antrag im Bezirksausschuss Rosellen wollte er politischen Druck aufbauen. Der Eigentümer sollte entweder gezwungen werden, das Gebäude zu nutzen oder für eine Nutzung frei zu machen - oder es wenigstens anständig gegen unbefugtes Betreten sichern. Denn die vorhandenen Bauzäune würden keine fremden Besucher abhalten. "Das beweist auch eine Brandstiftung in diesem Jahr", betont Hildebrandt.

Der Antrag wurde vorerst zurückgezogen, weil die Stadt - im Schulterschluss mit der Kreisverwaltung - schon an dem Thema arbeitet. Ein leidiges Thema, wie Herbert Hilgers (CDU) erklärt, der Vorsitzende des Bezirksausschusses. Auch er spricht von einem Schandfleck, allerdings seien der Stadt die Hände gebunden, so lange keine Gefahr im Verzug ist. Er hält die Liegenschaft für abgesichert genug. Wer über den zwei Meter hohen Zaun steige und sich dadurch möglicherweise in Gefahr begibt, ist, so Hilgers, "dann selber schuld".

Leidig ist das Thema - und sattsam bekannt. "Im Rahmen des Immobilien-Service haben wir versucht, mit dem Eigentümer Kontakt aufzunehmen", berichtet Frank Wolters vom Amt für Wirtschaftsförderung. Doch Gespräche über einen Verkauf an die Stadt führten ebenso wenig zu einem Ergebnis wie die Vermittlung externer Interessenten an die Besitzer. Dass man sich in keinem Fall handelseinig wurde, hängt nach Wolters Darstellungen mit den Kaufpreisforderungen des Besitzers zusammen. "Keine schöne Situation für die Gewerbebetriebe rundum und die Anwohner", sagt Wolters. Die Immobilie sehe trotz langen Leerstands nicht schlecht aus", sagte er und fügt hinzu: "Baumarkt erfahrene Bieter sehen da durchaus Potenzial."

Ob und was Stadt und Kreis beim Eigentümer ausrichten konnten, soll dem Ausschuss in nächster Sitzung berichtet werden.

(-nau)
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