Neuss Schüler erkunden die Logistikbranche

Neuss · Am "Tag der Logistik" kamen gestern rund 400 Schüler in den Gare du Neuss, um sich mögliche Zukunftschancen aufzeigen zu lassen.

 Die Schüler kamen nicht nur aus Neuss, sondern auch aus Duisburg oder Oberhausen. Sie informierten sich an den Ständen der Aussteller und konnten an einer Logistik-Rallye teilnehmen.

Die Schüler kamen nicht nur aus Neuss, sondern auch aus Duisburg oder Oberhausen. Sie informierten sich an den Ständen der Aussteller und konnten an einer Logistik-Rallye teilnehmen.

Foto: Woitschützke

Am Infostand drängelte sich eine Gruppe Schüler, um die Teilnahmebögen der Logistik-Rallye abzugeben. Mindestens sechs praktische Übungen hat jeder Einzelne vorher bei der Orientierungsmesse für Logistikberufe "Vom Klicken bis zum Klingeln" gemeistert und dafür einen Stempel bekommen. Die Schüler konnten Holzpaletten mit einem Gabelstapler - ausnahmsweise ohne Führerschein - bewegen oder zum Beispiel an einem Lkw-Simulator ihr Fahrtalent testen. Nach der Abgabe des Bogens lockte bei einer Verlosung ein Tablet als Gewinn, doch das war eigentlich Nebensache.

"Wir laden jede Schule aus Neuss zu der Messe ein, damit die Jugendlichen einen Überblick für ihre spätere Berufswahl bekommen. Ich denke, das kommt bei allen Beteiligten gut an. Die Zufriedenheit äußert sich darin, dass wir ein beliebter Partner sind und die Schulen immer gerne wiederkommen", sagte Wolfgang Baumeister von der IHK, die Mitveranstalter der Messe ist. Rund 400 Schüler erkundeten die Logistikbranche, stellten bei den 25 Ausstellern ihre Fragen und machten bei der Rallye mit. "Die Klassen kamen sogar aus Oberhausen, Solingen oder Duisburg. Es hat sich herumgesprochen, dass es nützlich sein kann, sich hier zu informieren", sagte Baumeister.

Das Unternehmen Contargo nahm gestern nicht nur mit einem Infostand am "Tag der Logistik" teil, sondern lud auch Gäste zu einer Führung auf das Firmengelände im Hafen ein. "Täglich gehen im Rheinland Waren über den Ladentisch, die zuvor bei uns im Container eingetroffen sind", sagte Geschäftsführer Jürgen Albersmann, der ergänzte: "Aber welche organisatorischen, technischen und menschlichen Leistungen dahinterstecken, wissen die wenigsten."

 Die Schüler durften nicht nur einen Spielzeug-Gabelstapler fahren, sondern auch einen echten.

Die Schüler durften nicht nur einen Spielzeug-Gabelstapler fahren, sondern auch einen echten.

Foto: Woitschützke Andreas

Für einen Blick hinter die Kulissen waren Waltraud und Franz Josef Breuer aus Rommerskirchen in den Hafen gekommen, um sich von Rundführerin Claudia Dreifke erklären zu lassen, welche Wege die Container von Rotterdam oder Antwerpen ins Rheinland machen, damit die Regale in den Geschäften nicht leer bleiben. "Die Container werden mit dem Schiff, per Bahn oder im Notfall, wenn es schnell gehen muss, über die Straße transportiert. Die Binnenschiffe haben noch den größten Anteil, aber der Trend geht zur Bahn", sagt Dreifke, während die Teilnehmer der Führung zuschauen, wie ein Reach Stacker, das ist ein großer Gabelstapler für Container, zur Demonstration einen Container wiegt. Im Hintergrund ist das Warnsignal der Krananlage zu hören. "Einen Moment bitte, wir müssen schauen, was er vor hat", unterbricht Dreifke die Führung.

 Auch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke schaute auf der Orientierungsmesse vorbei und informierte sich hier beim Stand der Bundeswehr.

Auch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke schaute auf der Orientierungsmesse vorbei und informierte sich hier beim Stand der Bundeswehr.

Foto: Woitschützke Andreas

Neuss ist durch die zentrale Lage in Europa, den Zugang zum Rhein und die Nähe zu den Westhäfen ein gut gelegener Logistikstandort. Die ansässigen Unternehmen organisieren Transportketten für alle gängigen Containergrößen, bei Contargo werden die Container auch gewartet und repariert. Gestern Morgen besuchte auch eine Schulklasse für eine Berufsfeld-Erkundung das Gelände, informierte sich über die Zukunftschancen. "Wir suchen zurzeit einen Auszubildenden für den Beruf des Kaufmanns für Spedition- und Logistikdienstleistung. Die beste Frage der Gruppe stellte aber der Lehrer. Er wollte wissen, wie man denn am besten mit den Containern schmuggeln könne", berichtete Dreifke und lacht.

(gaa)
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