Neuss Schützenlust wählt neuen Major: Sonnenberg übernimmt von Geyr

Neuss · Ingo Sonnenberg braucht jetzt ein neues Zeitmanagement. Denn neben der Familie, sein Engagement bei der TG Neuss, seine Handballtrainer-Tätigkeit beim TuS Reuschenberg und seinen Job in verantwortlicher Position bei der Krankenkasse Barmer muss er jetzt noch Zeit für die Aufgaben des Majors und Vorsitzenden der Neusser Schützenlust haben. Denn nur einer der 536 Schützen in der Stadthalle stimmte gegen den 49-jährigen Oberleutnant des Zuges "Bloß eemol...", der seit 1985 im größten Neusser Korps und seit 2005 chargiert ist, nun aber aufs Pferd muss.

 Zeitenwende bei der Neusser Schützenlust: Nach 18 Jahren gibt Herbert Geyr Vorsitz und Majorsrang an Ingo Sonnenberg weiter.

Zeitenwende bei der Neusser Schützenlust: Nach 18 Jahren gibt Herbert Geyr Vorsitz und Majorsrang an Ingo Sonnenberg weiter.

Foto: A. Woitschützke

Ob das mit dem Reiten überhaupt sein Ding werden kann war einer der Punkte, die der Kandidat vorab klären musste. Denn Sonnenberg war nicht sofort Feuer und Flamme, als ihm die Nachfolge von Herbert Geyr angetragen wurde. Er tat es am Ende doch - aus Respekt gegenüber seinem Vorgänger Geyr, der ab 1991 Hauptmann des Korps und danach 18 Jahre lang Major war.

In dieser Zeit war Geyr , dem die Schützen am Freitagabend einen bewegenden Abschied gaben und am Ende zum Ehrenmitglied wählten, zur Institution geworden. Die Mitgliederzahl wuchs in diesen 18 Jahren von 1155 auf 1712, zudem stellte das Korps in dieser Ägide neun Mal den Schützenkönig, der aktuell Georg Martin heißt. Und mit dem Zug "Rheinheitsgeboot", den 16 junge Schützen aus dem Ruderverein bilden, wurde am Freitag der 34. Zug in der Ära Geyr aufgenommen - von insgesamt 93.

Verständlich, dass Schriftführer Klaus Engels von einer "Zeitenwende" sprach. Verständlich auch, dass Ingo Sonnenberg, wie er bekannte, "verdammt nervös" war, als er seine Bewerbung abgab - zumal er für das Amt keine Vorkenntnisse mitbringt. Und weil Sonnenberg weiß, dass ganz viel Herz und guter Wille nicht immer reichen, bat er: "Ich bin hier der Neue und darauf angewiesen, dass Ihr mit mir sprecht."

Aber der "Neue" ist nicht allein. Er kann sich auf André Uhr stützen, den er in einer ersten Amtshandlung zum Adjutanten ernannte, sowie ein eingespieltes Vorstandsteam. Zu dem gehören Karlheinz Ackermann (Hauptmann), Walter Langebeckmann (Kasse), Ingo Blonsky (Schießmeister), Peter Kallen (Justiziar) und Daniel Lukas (IT).

(-nau)
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