Neuss Schulcontainer: Fünf von 29 nur "ausreichend"

Neuss · Das Gebäudemanagement hat eine Bestandsaufnahme vorgelegt. Die Pavillons der Karl-Kreiner-Schule zählen nicht zu den Sorgenkindern.

 SPD und FDP wollen die Container der Karl-Kreiner-Schule abschaffen. Eine Untersuchung aber zeigt: Es gibt Pavillons, die es nötiger hätten.

SPD und FDP wollen die Container der Karl-Kreiner-Schule abschaffen. Eine Untersuchung aber zeigt: Es gibt Pavillons, die es nötiger hätten.

Foto: L. Hammer

Für SPD und FDP gibt es keine Alternative: Die Klassencontainer an der Karl-Kreiner-Schule gehören abgeräumt. Doch für ihren Antrag, im Wirtschaftsplan des Gebäudemanagements (GMN) 2,5 Millionen Euro - verteilt auf die Jahre 2015 und 2016 - für einen Neubau einzuplanen, findet sich noch keine Mehrheit. Auf lange Sicht sollen zwar alle Container verschwinden, betont Hedwig Claes (Grüne), doch das soll nicht nach dem Windhundprinzip entschieden werden. "Wer am lautesten ruft, ist nicht unbedingt am bedürftigsten", fasst sie die Haltung der schwarz-grünen Ratsmehrheit zusammen.

Die Koalition will auf Faktenbasis entscheiden. Dazu wurde in einem ersten Schritt vom Gebäudemanagement eine Bestandsaufnahme gemacht, aus der - nach fachlicher Bewertung - eine Prioritätenliste abgeleitet werden soll. Darin wird den Pavillons an der Karl-Kreiner-Schule mit insgesamt vier Räumen ein "befriedigender" Zustand attestiert. In zwei Räumen wurde zwar Schimmel auf der Bausubstanz beziehungsweise in der Raumluft gemessen, so dass ein Sanierungsbedarf durchaus angezeigt ist, doch seien, so stellt das GMN fest, die "Pavillons bis dato weiter nutzbar".

Die Bestandsaufnahme bestätigt, was die Koalition schon bei ihrer Haushaltsklausur angenommen hatte: Es gibt Container, die in einem schlechteren Zustand sind als die an der Karl-Kreiner-Schule. Fünf Anlagen an drei Standorten zählt das Gebäudemanagement, die nur mit "ausreichend" zu bewerten seien. Ein "mangelhaft" hat das GMN nicht vergeben müssen. Das städtische Tochterunternehmen kommt daher zu der Feststellung: "Kein Handlungsbedarf." Keiner der aktuell 29 genutzten Container muss durch einen Neubau oder einen Ersatzpavillon ausgetauscht werden.

Nur an den Containern der Görresschule, wo das Dach repariert werden muss, und der St.-Martinus-Schule in Holzheim hält die Stadt Instandsetzungsmaßnahmen für erforderlich. Dort sind die Fassaden das Problem. An der ebenfalls mit "ausreichend" bewerteten Pestalozzi-, der Christian-Wierstraet- und der Mildred-Scheel-Schule müssen die Fenster ausgetauscht werden.

Bei den 13 Anlagen im Stadtgebiet, die mit "befriedigend" bewertet wurden, hält das Gebäudemanagement eine Verkürzung der Wartungsintervalle und Inspektionen für ausreichend. Elf Anlagen präsentieren sich in so gutem Zustand, dass keine Maßnahmen nötig sind.

Weil an der Gebrüder-Grimm-, der Münster-Grundschule und der Geschwister-Scholl-Hauptschule Pavillons abgebaut werden, ohne dass Ersatz geschaffen werden muss, schrumpft die Zahl der Schulcontainer von derzeit 29 an 19 Standorten auf 25 an 17 Schulen.

An der Linie, die Entscheidung im Fall Karl-Kreiner-Schule nicht über das Knie zu brechen, hält die Koalition trotz der 380 Unterschriften fest, die die FDP zur Untermauerung ihres Antrages gesammelt hat. Claes teilt aber die Überzeugung der Opposition, dass der Standort in der Nordstadt nicht nur erhaltens-, sondern auch ausbauenswert ist.

(NGZ)
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