Scheinbar unwichtige Leute gab es für Dusend nicht, er kümmerte sich mit viel Engagement und Herzlichkeit gerade um Schwache, Alte und Kranke. Jetzt ist der "Vater des Neusser Nordens" in der Nacht zu zu Montag im Alter von 82 Jahren gestorben.

Dusend war Landrat des Kreises (1989 bis 1996), stellvertretender Landrat (1979 bis 1984, 1996 bis 2004), Neusser Bürgermeister (1977 bis 1984) unter den Oberbürgermeistern Herbert Karrenberg und Hermann Wilhelm Thywissen, stellvertretender Neusser Bürgermeister (1984 bis 1989) und Caritasdirektor (1970 bis 1991).

Den Menschen im Rhein-Kreis-Neuss wird Hermann-Josef Dusend sehr fehlen. Mit seiner ausgleichenden Art hat er so manchen Streit geschlichtet und es - auch in der Politik - geschafft, dass sich Gegner verständigen konnten, ohne ihr Gesicht zu verlieren, so auch bei der "Kommission Silberner Plan" zur Verbesserung der Lebenssituation alter und behinderter Menschen.

"Er war auf ansteckende Weise menschlich und hilfsbereit, optimistisch und lebensfroh, integer und kompromissbereit, vermittelnd und offen", würdigte Landrat Dieter Patt den Politiker und Menschen Dusend, "der 50 Jahre mein Weggefährte und Freund war".

Der Rhein-Kreis Neuss, für den Dusend an der Schnittstelle vom ehren- zum hauptamtlichen Landrat tätig war, werde ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Auch die Stadt Neuss wies auf die großen Verdienste hin, die sich Dusend "mit unermüdlichem Einsatz - ganz seiner christlichen Überzeugung folgend - bei der sozialen Fürsorge der Menschen" erworben habe.

"Seine umfassende Hilfsbereitschaft und seine weit reichende Erfahrung zeichneten ihn aus", so Bürgermeister Herbert Napp: "Er wird der Stadt Neuss stets in dankbarer und ehrender Erinnerung bleiben."

Tief erschüttert zeigte sich der CDU-Kreisvorsitzende, Staatsminister Hermann Gröhe MdB: "Wir haben einen wundervollen Menschen verloren, sein Tod ist ein herber Verlust für alle, die ihn kannten - auch für die CDU. Hermann-Josef Dusend war eine Leitfigur für christliches Denken und Handeln in Stadt und Kreis Neuss." Sein Einsatz für Menschen in Not werde weiterhin prägend bleiben.

Ob als Präsident der Further St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft, im Neusser Stadtrat und im Kreistag - stets orientierte sich der gläubige Katholik an Werten wie Nächstenliebe.

Im Landschaftsverband Rheinland war er ebenso segensreich tätig wie für viele Ausschüsse und Vereinigungen, so war er Aufsichtsrat des Neusser Gemeinnützigen Bauvereins und Vorsitzender der Veranstaltergemeinschaft des Lokalen Rundfunks in Neuss.

2006 wurde der gebürtige Kleinenbroicher, der mit seiner Frau Katharina in der Nordstadt lebte, mit dem Verdienstorden des Landes NRW ausgezeichnet. In Neuss erhielt er den Hermann-von-Hessen-Preis der Heimatfreunde - als "Verteidiger der Stadt Neuss".

Zum Leben von Hermann-Josef Dusend