Rhein-Kreis Neuss Senioren wollen Infos zu Leistungen

Rhein-Kreis Neuss · Ältere nahmen 2014 rund 12 500 Mal Kontakt zu Wohlfahrtsverbänden auf.

 Menschen über 75 Jahre nutzen besonders häufig Wohlfahrtsorganisationen. Dies zeigt der Jahresbericht über "Hilfen im Alter" hervor.

Menschen über 75 Jahre nutzen besonders häufig Wohlfahrtsorganisationen. Dies zeigt der Jahresbericht über "Hilfen im Alter" hervor.

Foto: S. Hadler

Insgesamt 3269 Menschen haben die Berater verschiedener Wohlfahrtsorganisationen kreisweit im vergangenen Jahr unterstützt. Dies geht aus dem Jahresbericht 2014 des Arbeitskreises über "Hilfen im Alter" hervor, der jetzt dem Sozial- und Gesundheitsausschuss des Kreistags vorgestellt wurde. Mitwirkende sind Caritas und Diakonie der Stadt Neuss wie des Kreises, die Arbeiterwohlfahrt und das Deutsche Rote Kreuz. Die Zahl der Klienten sank damit um 164 unter die von 2013. Was die Arbeitsgemeinschaft alarmiert: Nach Mittelung ihrer Berater steigt die Zahl der Fälle, wo die finanziellen Sozialleistungen nicht mehr reichen, um den Bedarf zu decken.

Die Zahl der Beratungen ging damit im zweiten Jahr nacheinander zurück; allerdings liegt sie immer noch über dem bis 2010 erzielten Wert. Bei den 3269 Ratsuchenden handelte es sich in 2413 Fällen um Menschen, die sich erstmals an eine der genannten Einrichtungen gewandt hatten.

Die Kontakte mit Senioren waren deutlich höher. Im Jahr 2014 wurden mehr als 5200 Telefonate geführt; in den Beratungsstellen selbst gab es 1200 Besuche, während die Berater 930 Hausbesuche absolvierten. Hinzu kommen mehr als 2300 Briefe und E-Mails, so dass die Summe der Kontakte bei rund 12 500 lag. In Anspruch genommen wird die Beratung vor allem von den 75- bis 80-Jährigen. Sie stellen mit Abstand den größten Klientenkreis dar. Die Nachfrage bei den 71- bis 74 Jährigen liegt bei weniger als 50 Prozent, wie eine statistische Auswertung ergeben hat.

In mehr als 3100 Fällen wurde die Herkunft der Ratsuchenden registriert. Mit 1757 Klienten kam mehr als die Hälfte aus Neuss. Aus Dormagen meldeten sich 470 ältere Einwohner bei den Beratungsstellen, aus Grevenbroich 367.

Was die Menschen dort suchten: Ganz oben steht der Wunsch nach Informationsmaterial. 714 Mal ging es um ergänzende und unterstützenden Alltagshilfen und in 680 Fällen war eine Beratung gewünscht, welche Leistungen den Betroffenen zustehen könnten. Dieses Thema spielt nach den Erfahrungen der Berater eine umso größere Rolle, je älter die Senioren sind.

Einen hohen Stellenwert hatten aber auch Fragen zum Freizeit- und Kulturbereich: Hier verweisen die Beratungsstellen gern auf die Seniorennetzwerke 55 plus, die es in vielen Kommunen gibt. Auch die in der Seniorenberatung tätigen Wohlfahrtsorganisationen selbst halten hier zahlreiche Angebote bereit. Derzeit ist die Caritas der einzige der beteiligten freien Wohlfahrtsverbände, der eine geschützte Onlineberatung anbietet ("www.caritas.de/onlineberatung"). Darüber hinaus haben die Beratungsstellen der Verbände eine Hotline unter der Nummer 01805 555210 geschaltet. Erreichbar ist sie montags bis donnerstags von 9 bis 16 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr.

(S.M.)
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