Neuss Show, Dorfklatsch und viel Rekelei

Neuss · Beim närrischen Dorfabend in Grimlinghausen stand heimatliches Geschehen im Mittelpunkt.

 Die "Boschte vom Ring" brachten das Publikum zum Schunkeln. Mit guter Stimme dabei: Sitzungspräsident Heijo Bilk (Mitte).

Die "Boschte vom Ring" brachten das Publikum zum Schunkeln. Mit guter Stimme dabei: Sitzungspräsident Heijo Bilk (Mitte).

Foto: Lothar berns

"Dorfabende" nennen sich die beiden karnevalistischen Großveranstaltungen der Vereinigung der Freunde der Heimat unter dem Brauchtumssymbol und Wappentier des Ortes - der Ziege. Nicht Alaaf und Helau, sondern "Hippe hippe mäh mäh mäh" ist daher der jecke Schlachtruf in Grimlinghausen. Und es gibt für Aktive und Gäste auch keinen glänzenden Halsschmuck im klassischen Sinne, sondern einen Blutwurstorden und einen Schuss Hippe-Milch.

In diesem Sinne hatte die Aktivengruppe Karneval auch in diesem Jahr die erste Sitzung unter dem Motto "Hank in Hank - 70 Jahr em Hippelank" neben der großen Welt wieder das heimatliche Geschehen in den Mittelpunkt gestellt. Ein Abend, der ohne Pause fünf Stunden lang im vollen Reuterhof ein unterhaltsames Feuerwerk aus Gesang, Show, Dorfklatsch und Rekeleien bot, dazu einen Elferrat außer Rand und Band. Und als am Ende zum großen Finale traditionell gemeinsam mit "In Grimlinghausen, da bin ich geboren" das Heimatlied gesungen wurde, kam auch ein Schuss Herz hinzu.

Während zur Einstimmung John Rausch in seinem Prolog die gesamte Bandbreite der Geschehnisse "em Dörp" zu erzählen wusste, animierten die "Boschte vom Ring" als Hippelänger Eigengewächse die Jecken im Saal zum ersten Mal mit ihren Heimatliedern zum Mitsingen und Schunkeln. Mit guter Stimme dabei: Sitzungspräsident Heijo Bilk. Hippelanker (oder Hippelänger) Platt ist auch das Markenzeichen von Eva-Maria Olszewski. Und in Wortwitz und Gesangskunst ist sie eine umwerfend feste Größe der Dorfabende. Die Gesangsgruppe "Erftperle" sang sich mit ihren musikalischen Gastbeiträgen - aktuelle Melodien und kölsche Lieder - in das Herz der Narren. Das schafften nonstop auch die jecken Nonnen aus Hippelank. Zur passenden Einstimmung trat Gesangskünstler Ferdi Bader auf, der früher mal Heino, mal Helene Fischer und nun Tom Jones mimte. Dorfklatsch boten wieder einmal die Geschwister Christian Pütz und Andreas Grob. Das Hippelänger Bure-Duett hatte bei seinen Sketchen und Rekeleien begeisterte Zuhörer auf seiner Seite.

Eine engagierte musikalische Begleitung des Abends sicherten Tim Kriete und Band; das Hubertus-Fanfarencorps brachte mit seinen Medleys Stimmung in den Saal; das Neusser Kinderprinzenpaar und die Blauen Fünkchen waren unterhaltsame Zwischenstationen.

(ho)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort