Bei strahlendem Sonnenschein startete die Marktsaison vorbildlich. Die Jacke konnte man sich über den Arm legen, und die Sonnenbrille gehörte auf die Nase. 15 Stände hatten ihr Angebot aufgebaut. Das war weit gefächert, vom schlichten Matjesbrötchen über Backfisch bis hin zu Schalentieren und Austern war alles möglich, was der Fischliebhaber sucht. Es gab aber auch Alternativen. Von Mediterranem bis hin zur Thüringer Rostbratwurst kamen auch die auf ihre Kosen, die nicht gerne Meeresfrüchte naschen. Das kam auch Uschi Bothe entgegen, die zwar gar keinen Fisch mag, aber mit Mann Winfried und dem Familienbesuch aus Leipzig den ersten Fischmarkt für eine Sight-Seeing-Tour durch Neuss nutzte. "Frischer als hier kann man den Fisch ja kaum bekommen", erklärt Winfried Bothe. Die Beschränkung auf einen reinen Fischmarkt kommt auch bei den Neussern gut an, denn auch Familie Bothe bewertete es positiv, das keine anderen Händler zwischen den Fischständen aufgebaut hatten.

Ähnlich geht es auch Hans Hubert Loevenich, der nur auf dem Fischmarkt zuschlägt: "Kibbeling gehört für mich einfach dazu, das schmeckt mir nur hier." Der Aufbau an der Hafenmole passt zum Thema, denn zum Fisch gehört schließlich Wasser. Auch Peter und Karin Weber hatten die Sonnenbrille eingepackt und suchten sich einen passenden Stand zum Mittagessen aus. "Wir sind zum ersten Mal hier, und es gefällt uns wirklich gut", erklärt Karin Weber. Das Angebot ist vielseitig und bei dieser Gelegenheit verzichte sie gerne aufs Kochen. Auch für den Nachtisch war gesorgt. Waffeln, Quarkbällchen oder frisch gepresster Apfelsaft rundeten das Angebot ab. An drei weiteren Terminen im Juni, August und Oktober bietet sich den Neussern wieder die Gelegenheit, frischen Fisch an der Hafenmole zu genießen. So kann die Freiluftsaison weiter gehen.