Neuss Sparkassen-Vorstand wird reduziert

Neuss · Heinz Mölder und Dietmar Mittelstädt gehen im nächsten Jahr in Pension. Der Vorstand der Sparkasse Neuss wird von vier auf drei Mitglieder reduziert.

 Ein eingespieltes Team an der Spitze der Sparkasse Neuss (v.l.): Dietmar Mittelstädt, Heinz Mölder, Michael Schmuck und Volker Gärtner.

Ein eingespieltes Team an der Spitze der Sparkasse Neuss (v.l.): Dietmar Mittelstädt, Heinz Mölder, Michael Schmuck und Volker Gärtner.

Foto: Sparkasse

Seit Michael Schmuck den Vorstand der Sparkasse Neuss als Vorsitzender führt, macht er dies in einem eingespielten Team. Volker Gärtner, Heinz Mölder und Dietmar Mittelstädt komplettieren den Vorstand. 2017 wird es in dieser Führungsmannschaft einen Umbruch geben. Der Grund: Mölder und Mittelstädt gehen in Pension.

Auf dem blauen NGZ-Sofa hat Schmuck das weitere Verfahren skizziert. "Wir haben dem Verwaltungsrat angeboten, den Vorstand auf drei Personen zu verkleinern", sagte der 59-Jährige. Die dritte Position könne intern besetzt werden. Auch darüber seien sich Vorstand und Verwaltungsrat im Rahmen eines Auswahlverfahrens einig gewesen. Ein Bereichsleiter der Neusser Sparkasse soll in den Vorstand aufrücken. Die entsprechende Führungskraft sei bereits ausgesucht.

Einen Namen nannte Schmuck jedoch noch nicht. Nur so viel: Es ist ein Mann. Zum Verfahren gehört nun, dass ein Bewerber nur dann zum Vorstand eines Kreditinstituts ernannt werden kann, wenn die Bankenaufsicht BaFin dem Vorschlag zustimmt. "Wir gehen davon aus, dass wir spätestens Ende 2017 das Okay der BaFin bekommen", sagte Schmuck. Bis dahin würden er und Volker Gärtner die Sparkasse zu zweit führen. Auf die Frage von NGZ-Redaktionsleiter Ludger Baten nach der Frauenquote sagte Schmuck: "Die Qualifikationsvorgaben der BaFin kennen keinen Ermessensspielraum und haben Vorrang vor Gleichstellungsfragen."

Die BaFin fordere mehrjährige leitende Erfahrung im Firmenkundengeschäft. Dort gebe es derzeit keine Frau in Führungsverantwortung. "Die Damen gehen lieber ins Privatkundengeschäft, auf die Geschäftsstellen oder in den Wertpapierbereich. Das ist alles wichtig und anspruchsvoll, aber leider keine Vorstands-Qualifikation." Insofern könne die Sparkasse die Vorgaben der NRW-Landesregierung zur Frauenförderung nicht einhalten. "Das Gesetz geht leider an der Realität vorbei", sagte Schmuck, der aber darauf hinwies, dass die Sparkasse am Thema Frauenförderung arbeite. Das Ziel sei, talentierte Frauen zu fördern, damit in Zukunft auch qualifizierte Bewerberinnen für Vorstandsposten zur Verfügung stehen. Doch das gestalte sich schwierig. Es habe ein weibliches Talent gegeben - eine Frau, die für eine Bereichsleiter-Position in Frage kam. Die sei aber zu einer anderen Bank gewechselt, weil dort die nächste Stufe auf der Karriereleiter schneller zu erklimmen war. "Die haben wir gefördert und dann hat sie kurzfristig eine Chance außerhalb der Sparkasse wahrgenommen."

(JaHu)
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