Neuss SPD schlägt Bergkamens Kämmerer als neuen Beigeordneten vor

Neuss · Erstmals seit Mai 2011 wird ab 1. Juli wieder ein Beigeordneter mit SPD-Parteibuch auf die Chefetage im Rathaus einziehen. Jetzt hat der Favorit auch einen Namen: Holger Lachmann (37), Kämmerer in der 50.000 Einwohner zählenden Stadt Bergkamen im Kreis Unna.

Der Jurist darf bei seiner Wahl in der Ratssitzung am 17. März mit einer breiten Mehrheit rechnen. Den Vorschlag der SPD-Ratsfraktion werden auch die Koalitionäre von CDU und Bündnis 90/Die Grünen mittragen; die FDP kündigt an, sich zu enthalten. Grund: Die Liberalen halten die Vergrößerung des Beigeordneten-Kollegiums für überflüssig.

Neben Lachmann hatte sich am Montagabend noch eine junge Frau aus dem Münsterland in den Fraktionen vorgestellt. "Auch gut", sagte Helga Koenemann von der CDU. Eine Mehrheit der Christdemokraten votierte sogar für die Mitbewerberin, dennoch wird die CDU für Lachmann stimmen. "Er ist kompetent und der Favorit der SPD. Das akzeptieren wir", sagt Koenemann. Damit folgt die CDU einer Absprache mit den Sozialdemokraten vom Anfang 2016. Danach lag das Vorschlagsrecht für den Sozialdezernenten bei der CDU. Sie brachte vor Jahresfrist auch ihren Kandidaten Ralf Hörsken durch - mit den Stimmen der SPD. Jetzt wird der zweite Teil des austarierten Personaltableaus umgesetzt: Auf Vorschlag der SPD wird Holger Lachmann neuer Beigeordneter für die Bereiche Recht, Ordnung und Feuerwehr. Bürgermeister Reiner Breuer, der Lachmann beruflich kennt, freut sich auf die Zusammenarbeit mit einer "kreativen und verlässlichen" Persönlichkeit, "die eine Bereicherung" für die Verwaltung sein werde. Den Gedanken, Lachmann könne mit seiner Kämmerer-Erfahrung auch eine Option auf die Gensler-Nachfolge sein, weist Helga Koenemann zurück: "Zunächst wünschen wir uns, das Frank Gensler über 2019 hinaus als Kämmerer und Erster Beigeordneter weiter macht. Wenn nicht, dann liegt das Vorschlagsrecht wieder bei der CDU."

(-lue)
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