Neuss Sportlich in eine gute Nacht

Neuss · In jeder Vollmondnacht treffen sich Laufbegeisterte in Neuss zum sogenannten Gute-Nacht-Lauf. Sie joggen zusammen und spenden Geld für das Wohl von Tieren. Der nächste Lauf findet am 12. März statt.

Neuss: Sportlich in eine gute Nacht
Foto: Busch Franz-Heinrich sen.

Wenn der Vollmond am Himmel steht, sind sie auf den Neusser Straßen unterwegs: die Gute-Nacht-Läufer. Seit einem halben Jahr treffen sich Laufbegeisterte in jeder Vollmondnacht um 21.30 Uhr am Hamtorplatz, drehen eine Runde durch Neuss und tun dabei auch noch etwas Gutes für Tiere. Jeder Teilnehmer spendet nämlich. Initiiert hat den sogenannten Gute-Nacht-Lauf der Verein "Laufen gegen Leiden" aus München. Dabei handelt es sich um einen deutschlandweiten vegangen Sportverein. "Man muss aber nicht vegan leben, um bei dem Gute-Nacht-Lauf mitmachen zu dürfen", klärt die Neusser Organisatorin Sonja Krekow auf. Sie holte den Gute-Nacht-Lauf nach Neuss. "Ich habe an den Läufen in Düsseldorf und Krefeld teilgenommen. Das war mir dann aber irgendwann zu weit weg. Abends wollte ich nicht mehr so lange fahren", sagt die 38-Jährige. Als dann der zweite Vorsitzende des Vereins nach weiteren Städten suchte, die beim Gute-Nacht-Lauf mitmachen, ergriff Krekow die Initiative und holte das Angebot nach Neuss. Zusammen mit Torsten Schneider und Andrea Stoffers bietet sie nun schnellen, aber auch langsameren Joggern eine Laufrunde an. Jeder Teilnehmer wird zu Beginn gebeten, einen Euro zu spenden. "Pro Lauf kommen bei drei bis 15 Teilnehmern immer so zehn bis 20 Euro zusammen - manchmal auch mehr", sagt Krekow. Das Geld geht an den Verein "Laufen gegen Leiden". Insgesamt machen 75 Städte beim Gute-Nacht-Lauf mit. Dabei kam in der Vergangenheit 23.000 Euro zusammen. "Wir spenden das Geld nur Organisationen, die mit unseren Prinzipien übereinstimmen", sagt Jan Müller von "Laufen gegen Leiden". "Die Vereine müssen sich um das Wohl von Tieren kümmern und eine vegane Lebensweise vorweisen."

Alle Mitglieder können Vorschläge für Organisationen einreichen, die ihrer Meinung nach eine Spende erhalten sollten. "Mein Vorschlag, das Tier-Refugium Wegberg zu unterstützen, wurde abgelehnt, weil die Tiere dort mit Fleisch gefüttert werden", erklärt Krekow. Das stimme nicht mit der veganen Lebensweise überein. Spenden haben bislang unter anderem der Verein "Tierretter.de" aus Münster und verschiedene Gnadenhöfe erhalten. "Bei unserer Wahl schauen wir, wo es gerade Not tut", erklärt Müller. Der Verein achtet auch darauf, dass seine Vereinskleidung in Deutschland produziert wird. Die T-Shirts mit der Aufschrift "Laufen gegen Leiden" sind das Erkennungsmerkmal der Gute-Nacht-Läufer. Die Idee zu einem Lauf am Abend hatte das Vereinsmitglied Dieter Steinhauer. "Er hatte eine Zeit lang nur abends die Möglichkeit, zu laufen. Und dachte sich, man könnte einen regelmäßigen Lauftreff am Abend mit der Vereinsarbeit verbinden", sagt Müller. Für die Vollmondnacht habe man sich entschieden, weil dies ein regelmäßiger Termin sei, aber trotzdem nicht zu oft, damit die Veranstaltung noch besonders bleibe. Seit 2015 gibt es nun den Lauf schon. "Am Wochenende sind eher weniger Leute dabei", sagt Krekow, die sich seit drei Jahren vegan ernährt und in der Volkshochschule auch vegane Kochkurse anbietet. Die Grundschullehrerin läuft selbst schon seit zwei Jahren und ist über die vegane Szene auf den Gute-Nacht-Lauf aufmerksam geworden. "Für viele ist die Uhrzeit auch zu spät. Andere finden das gerade gut, weil dann ihre Kinder schon im Bett sind und sie Zeit haben", stellt Krekow fest. Die Neusser Gruppe läuft in Vollmondnächten etwa sechs bis zehn Kilometer durch den Rosen- und Stadtgarten und am Weiher entlang. "Am Ende quatschen wir dann noch, und ich bringe auch mal was Süßes mit, zum Beispiel vegane Gummibärchen", sagt Krekow.

Info Der nächste Gute-Nacht-Lauf - mittlerweile der 23. in Neuss - findet am Sonntag, 12. März, um 21.30 Uhr statt. Treffpunkt ist der Hamtorplatz. Vor dem Start wird um eine Spende von einem Euro gebeten. Die geht an den Verein "Laufen gegen Leiden", der das Geld Organisationen zukommen lässt.

(NGZ)
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