Neuss Stadt hält an Gewerbegebiet Derikum trotz Kritik fest

Neuss · Die Verwaltung wird die Entwicklung des Gewerbegebietes Derikum forcieren. Das kündigte gestern Bürgermeister Breuer ungeachtet der Tatsache an, dass sich im Neusser Süden Widerstand gegen dieses Vorhaben formiert und namentlich von der CDU eine Unterschriftenaktion initiiert werden soll. "Ich kann nicht nachvollziehen, dass sich die CDU von diesem Gewerbegebiet scheinbar verabschieden will", sagte Breuer.

Die Kampfansage aus dem Süden beschäftigte gestern den Verwaltungsvorstand. Der unterstrich die Absicht, das Gewerbegebiet unter Einschluss der Dieselstraße mit aller Kraft voranbringen zu wollen. Natürlich solle auch die Verkehrssituation entschärft werden, reagiert Breuer auf den Hauptkritikpunkt der Gegner. Der Rat habe mit dem Etat für das laufende Jahr auf Antrag der SPD auch 100.000 Euro für eine Machbarkeitsstudie für diese Straße zur Verfügung gestellt, sagt er.

Die Pläne, zwischen Derikum und Elvekum ein Gewerbegebiet von 22 Hektar Größe zu entwickeln, verfolgt die Stadt schon seit Jahren. 2010 war die grundsätzliche Eignung gutachterlich festgestellt worden, 2014 wurde die Fläche in den Vorentwurf für den Flächennutzungsplan übernommen und ist inzwischen auch im übergeordneten Regionalplan mit der Zweckbindung Gewerbe verankert. Mit dem Flächennutzungsplan, der ab Montag im Amt für Stadtplanung ausliegt, soll diese Nutzung fixiert werden. Die Möglichkeit, dagegen noch Einwände vorbringen zu können, hat die Kritiker in Norf mobilisiert.

Seit 2014 ist in dem Entwurf aber auch ein Suchkorridor für eine Straße zwischen der Nievenheimer Straße (L 380) und der Bahn für eine mögliche Erschließung verzeichnet, berichtet Planungsdezernent Christoph Hölters.

Die Kritiker müssen ihre Stellungnahmen bis Mitte März eingereicht haben. Diese wären dann im weiteren Verfahren abzuwägen.

Waltraud Beyen, Urheberin der Unterschriftenaktion, denkt schon über andere Formen des Protestes nach. Spaziergänge, zum Beispiel. Damit hatte sie schon einmal den Verkehr zum Erliegen gebracht.

(-nau)
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