Neuss Stadt soll 450-Euro-Kräfte als Grillscouts einsetzen

Neuss · Um das angebliche Müllproblem im Neusser Rennbahnpark in den Griff zu bekommen, sollen ab Frühjahr kommenden Jahres zwei 450-Euro-Kräfte als sogenannte Grillscouts eingesetzt werden. Ein entsprechender Antrag der schwarz-grünen Koalition, der eine Testphase von sechs Monaten beinhaltet, wurde im vergangenen Umweltausschuss angenommen.

Die Scouts sollen, versorgt mit Infomaterialien und durch einheitliche Kleidung erkennbar, Bürger im Rennbahnpark informieren und dafür sorgen, dass die Besucher ihre Abfälle in dafür vorgesehenen Papierkörben entsorgen.

Die SPD hatte sich im Umweltausschuss für die vorgeschlagene Variante der Verwaltung ausgesprochen, die vorsah, dass keine zusätzlichen Kräfte eingestellt werden, sondern dass AWL und der Kommunale Servicedienst der Stadt in engerer Taktung die Sauberkeit im Rennbahnpark kontrollieren. "Das ist besser, als 6000 Euro für ein Pilotprojekt auszugeben, von dem wir nicht wissen, was dabei herumkommt", sagte Michael Ziege (SPD).

Im vorhergegangenen Ausschuss war die Verwaltung beauftragt worden, sich in anderen Städten Informationen zu holen, in denen solche Scouts bereits eingesetzt werden - so unter anderem in Köln. Umweltdezernent Matthias Welpmann machte darauf aufmerksam, dass die öffentlichen Grünflächen in Köln, wo das Grillen erlaubt ist, vorwiegend von Studenten genutzt werden. Auch die Umweltscouts seien meist Schüler und Studenten. "Das ist der Charme des dortigen Projektes", sagte der Umweltdezernent. Neuss sei jedoch keine Studentenstadt, und er habe kein gutes Gefühl dabei, Schüler ohne Begleitung loszuschicken und den Menschen im Rennbahnpark zu sagen, was sie zu tun haben.

(NGZ)
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