Neuss Stadt will weitere Wohnungen anmieten

Neuss · Für Flüchtlinge und für Obdachlose wird Wohnraum gesucht. Die Stadt ist an Mietgrenzen gebunden.

Im letzten Jugendhilfeausschuss hatte Sozialdezernent Ralf Hörsken bereits darauf aufmerksam gemacht, dass die Zahl der Flüchtlinge, die mit einer längerfristigen Aufenthaltsperspektive nach Neuss kommen, in den nächsten Monaten wieder steigen wird. Das rückt die Frage der Unterbringung noch mehr nach vorn auf der Agenda - zumal neben den Flüchtlingen auch andere benachteiligte Bevölkerungsgruppen Wohnraum benötigen. "Obdachlosigkeit trifft manche Menschen völlig unverschuldet. Dabei haben Alleinerziehende mit Kindern besonders oft das Nachsehen", teilt die Stadtverwaltung mit. "Auch diese Teile der Neusser Bevölkerung braucht Unterstützung." Auch darauf hatte Ralf Hörsken in dem Gremium eindringlich hingewiesen.

Die Stadt Neuss ist daher auf der Suche nach Wohnraum. Bei der Unterbringung von Asylbewerbern in Wohnungen seien gute Erfahrungen gemacht worden, Ende 2015/Anfang 2016 hatte die Stadt Neuss viele Wohnungen dafür angemietet. Die Nutzung leerstehenden Wohnraums sei die schnellste und wirtschaftlich sinnvollste Möglichkeit, um Menschen kurzfristig zu helfen. Welche Familien in den Wohnungen untergebracht werden, entscheiden städtische Sozialarbeiter, sie werden auch die Betreuung der Menschen vor Ort sicherstellen. Zunächst aber muss freier Wohnraum her.

Dabei gilt: Die Stadt wird bei der Anmietung selbst als Mieter auftreten und entsprechende Mietzahlungen unmittelbar leisten. Allerdings ist sie an Mietobergrenzen - Kaltmiete zuzüglich Nebenkosten ohne Aufwendungen für Heizung - gebunden, um eine Anerkennung der Unterkunftskosten sicherzustellen. Dabei gelten folgende Sätze: eine Person (50 Quadratmeter, 391,50 Euro), zwei Personen (65 Quadratmeter, 479,05 Euro), drei Personen (80 Quadratmeter, 558,40 Euro), vier Personen (95 Quadratmeter, 665 Euro), fünf Personen (110 Quadratmeter, 775,50 Euro) und für jede weitere Person (plus 15 Quadratmeter und plus 105,75 Euro).

Ansprechpartner im Sozialamt sind für Flüchtlinge Sandra Lippe und Dirk Witte, für Obdachlose Ernst Goertz.

(NGZ)
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