Fotos Stadtteilserie: Wir in Uedesheim
Die NGZ stellt jede Woche einen Neusser Stadtteil vor - seine Menschen, seine Vorzüge sowie viele Tipps. Uedesheim bildet die 21. Folge.
Der Ort in Zahlen
Einwohner insgesamt 4430
davon Frauen 2237
Einwohner unter 18 863
davon weiblich 406
Einwohner über 65 788
davon Frauen 420
Ausländer 245
Anteil an der Bevölkerung 5,5 Prozent
Haushalte/Wohnungen 1997
Hartz IV-Empfänger 193
Fläche 8,65 Quadratkilometer
Bevölkerungsdichte 512 pro km2
Kirchen 1 (St. Martinus, katholisch)
Schulen 1 (Grundschule)
Kindergärten 2
Mein Uedesheim
Cedrik Böhland (14) ist in Uedesheim aufgewachsen und möchte nirgendwo anders sein. Gerne geht er mit seiner Boxerhündin Emma über die Felder oder am Rhein spazieren. Doch allzu viel Zeit dazu bleibt dem Schüler, der die achte Klasse des Gymnasiums Norf besucht, nicht: Ein Großteil seiner Freizeit wird durch den Sport bestimmt. Cedrik spielt mit der Jugendmannschaft der Uedesheim Chiefs in der ersten Liga. Mit sieben Jahren startete er seine sportliche Karriere beim Neusser Eishockey Verein, wo er immer noch mitmacht. Mit sieben Jahren startete er seine sportliche Karriere beim Neusser Eishockey Verein, wo er immer noch mitmacht. Dann kam Skaterhockey hinzu – zunächst bei den Crash Eagles Kaarst, seit vier Jahren bei den Uedesheim Chiefs. Gerne würde er mit seinen Freunden bei schönem Wetter auch draußen skaten. Daher wünscht er sich eine Halfpipe oder einen Skatepark am Sportplatz.
Mein Wunsch
Als ihre Tochter Leonie (7) auf die Welt kam, zog Simone Nikolai (44) mit ihrem Mann Markus (44) von der Neusser Innenstadt nach Uedesheim. Die junge Familie suchte eine ruhige, ländliche Umgebung und fühlt sich in dem Neusser Stadtteil am Rhein rundum wohl. Obwohl es der Arztfachhelferin (im Lukaskrankenhaus) in Uedesheim so gut gefällt, hat sie dennoch einen Wunsch: Familie Nikolai lebt an der Rheinfährstraße, wo auch Kindergarten und die Grundschule zu finden sind. „Auto- und Motorradfahrer, die schnell zum Rhein wollen, nehmen diese Einrichtungen meist gar nicht wahr und fahren oft viel zu schnell“, beklagt sie. Daher wünscht sich Simone Nikolai eine deutlichere Kennzeichnung, dass an der Rheinfährstraße Kinder unterwegs sind.
Für Heimatfreunde
Sie lassen Wegekreuze restaurieren, organisieren Vorträge, veröffentlichen Schriften über die Ortsgeschichte und kümmern sich um das Erscheinungsbild: Der Verschönerungsverein Neuss-Uedesheim mit seinem Vorsitzenden Karl Rüdiger Himmes setzt sich auf vielfältige Weise für den Stadtteil am Rhein ein. Der Verein besteht seit 20 Jahren und zählt 30 Mitglieder. Gute Beziehungen pflegt der Verschönerungsverein zur anderen Rheinseite: Mit dem Heimatverein Himmelgeist werden gemeinsame Veranstaltungen und gegenseitige Besuche organisiert.
Für die Sicherheit
Von den drei Schutzbereichen am Rhein auf Neusser Stadtgebiet ist Uedesheim der einzige mit einem eigenen Deichverband. Gerd Eckers (37) leitet seit Ende 2010 das Neusser Tiefbauamt und ist damit für den Deichschutz zuständig. Seine Aufgabe ist es, den Schutz der Menschen in Uedesheim vor Hochwasser zu gewährleisten und dafür zu sorgen, dass die Deichanlagen dem aktuellen Standard entsprechen. Im Ernstfall muss der Deichgräf den Einsatzplan erstellen und die Arbeiten koordinieren. „Außerdem bin ich das Bindeglied zwischen Einsatztruppe, Bürgermeister und den Medien.“
Für Entdecker
Wer von Gut Alt-Wahlscheid nach Norden in Richtung Rhein spaziert, trifft kurz vor dem Fluss auf einen historisch bedeutsamen Ort. Wo heute nur ein unscheinbarer Erdhügel zu sehen ist, gingen nach der französischen Revolution Soldaten in Stellung. Die „Alte Batterie“ wurde 1794 von französischen Revolutionstruppen angelegt. Die Kanonen im Uedesheimer Rheinbogen waren auf das rechte Rheinufer gerichtet. War diese Anlage vor rund 20 Jahren noch gut erkennbar, so hat die Erosion den Hügel seither stark abgetragen. Am 28. Mai besichtigt der Verschönerungsverein mit dem Eifelverein die Reste der „Alten Batterie“, es schließt sich ein Vortrag im Alt-Wahlscheider Hof an. Treffpunkt ist um 15.15 Uhr das Deichtor.
Wie das Viertel entstand
Am Reckberg lässt sich bei einem Spaziergang in die römische Geschichte eintauchen: Die Rekonstruktion eines römischen Meilensteines und eines Limesturmes erinnern daran, dass dort die Überreste römischer Militäranlagen und Scherben aus römischer Zeit gefunden wurden. Die Römerstraße von Marseille zur Nordsee führte auch über Uedesheimer Gebiet. Die Siedlung Uedesheim ist wahrscheinlich fränkischen Ursprungs. Im Mittelalter gehörte Uedesheim zu den Gütern des Neusser Quirinusstifts. Eine Keimzelle für die Entwicklung der Ortschaft ist der Altwahlscheider Hof, der 1166 erstmals urkundlich erwähnt wird. 1816 wurde die Gemeinde Uedesheim Teil der Bürgermeisterei Grimlinghausen, seit 1929 gehört sie zur Stadt Neuss. 1975 wurden mit der Kommunalen Neugliederung die Grenzen des Stadtteils neu gezogen.