Neuss Stadtwerke steigern Konzerngewinn

Jahresergebnis "eine Million Euro über Plan". Gasabsatz-Plus um 18,5 Prozent.

 Stephan Lommetz (r.), Vorsitzender der Geschäftsführung, und sein Geschäftsführer-Kollege Ekkehard Boden legten gestern erstmals die Bilanz der Stadtwerke Neuss vor.

Stephan Lommetz (r.), Vorsitzender der Geschäftsführung, und sein Geschäftsführer-Kollege Ekkehard Boden legten gestern erstmals die Bilanz der Stadtwerke Neuss vor.

Foto: swn

Kämmerer Frank Gensler, in Personalunion nebenamtlicher Geschäftsführer der Stadtwerke, freut sich: Die im Etat als Einnahme eingesetzten 2,97 Millionen Euro aus dem Betrieb des städtischen Versorgers werden fließen. Ob's sogar noch einen unverhofften Zuschlag geben wird, ist offen. Die Versuchung wird groß sein, denn die Stadtwerke schlossen das Geschäftsjahr 2015 mit einem Ergebnis von 5,4 Millionen Euro ab; und lagen somit eine Million über Plan.

Über die Verwendung des Jahresüberschusses 2015 - nach Steuern und Ausschüttung an die Minderheitsgesellschafter - entscheidet Gesellschafterversammlung. Stadtwerke-Chef Stephan Lommetz wird aber empfehlen, die verbleibenden 2,43 Millionen in die Rücklage zu packen: "Wir benötigen Eigenkapital, um unsere Investitionen für die Zukunft schultern zu können."

Erstmals seit mehr als zwei Jahrzehnten fand eine Bilanzpressekonferenz bei den Stadtwerken Neuss ohne Heinz Runde statt. Er schied Ende Mai endgültig aus. Sein Nachfolger als Vorsitzender der Geschäftsführung, Stephan Lommetz, sowie der neue Technische Geschäftsführer Ekkehard Boden legten gestern ein Zahlenwerk vor, das Lommetz als "gute Nachricht" bezeichnete. Er spielte damit - ohne das Ereignis in den Mund zu nehmen - offenbar auf negative Schlagzeilen an, die im Dezember Konjunktur hatten, als die Staatsanwaltschaft unter anderem die SWN-Zentrale an der Moselstraße durchsuchen ließ. Es wird wegen Verdacht auf Untreue und Bestechung ermittelt. In der Folge legte Heinz Runde alle seine Ämter nieder.

Wirtschaftlich haben die Stadtwerke trotz aller hausinternen Turbulenzen und in einem schwierigen (Energie-)Markt ein sehr gutes Geschäftsjahr hingelegt. Der Gasabsatz machte einen Sprung um 18,5 Prozent, der Stromabsatz blieb nahezu stabil und die Freizeiteinrichtungen (Neusser Bäder und Eissporthalle GmbH) verzeichneten so viele Besucher wie noch nie: 768.000 Gäste bezahlten Eintritt.

Im Durchschnitt beschäftigten die Stadtwerke Neuss im Vorjahr 500 Mitarbeiter. Der kommunale Versorger leistet nach eigenen Angaben über den Jahresüberschuss hinaus einen großen Anteil zur Daseinsvorsorge in Neuss. "Rechnet man die Übernahme der Verluste aus den defizitären Bereichen Bäder und Eissporthalle, den ÖPNV, die Konzessionsabgaben und Steuern hinzu, so ergibt sich durch die Tätigkeiten der Stadtwerke Neuss allein in 2015 eine Wertschöpfung für die Stadt von 24,1 Millionen Euro", so Stephan Lommetz.

(lue-)
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