Neuss Start-up will Grabpflege mit Keramikkränzen erleichtern

Neuss · Die Idee kam den Neusser Gründern im Urlaub.

 So sieht einer der Blumenkränze aus.

So sieht einer der Blumenkränze aus.

Foto: grabkränzchen.de/Matthias Loch

Der erste Kranz liegt schon: Heike Albers hat ihn auf dem Grab ihres Vaters zurechtgerückt. Es ist ein besonderer Blumenkranz, denn er ist weder aus echten noch aus Plastikblumen. Zusammen mit Matthias Loch hat die Neusserin nun mit ihrem Unternehmen grabkränzchen.de in Hoisten ein neues Geschäftsmodell gestartet: Langlebige Blumenkränze aus Porzellankeramik sollen die Grabpflege erleichtern.

"Die Grabkultur hat sich verändert, heute wohnen die Kinder oft nicht mehr in der Nähe der Eltern und können sich nicht immer intensiv ums Grab kümmern", sagt Albers. Die Keramikkränze sollen helfen, die Gräber langfristig zu schmücken. Die Idee kam den beiden Neusser Freunden bei einem gemeinsamen Urlaub in der französischen Bretagne. Dort sahen sie auf einem Friedhof alte Keramikkränze liegen. In Frankreich seien die Kränze sehr teuer, außerdem sei der Verkauf rückläufig - "weil die Leute immer mehr auf Plastikblumen gehen", sagt Albers. Das allerdings wäre für die Deutschen keine Alternative, "das finden wir ästhetisch nicht so ansprechend", erklärt sie.

Also wollen die beiden Neusser mit Keramik durchstarten. In China, der "Wiege des Porzellans" wie Albers sagt, habe man Partner gefunden, die die Kränze in Handarbeit herstellen. Die Porzellankeramik wird bei hohen Temperaturen doppelt gebrannt, dadurch soll das Material lange haltbar werden. Albers erklärt, wie sie das Produkt getestet hat: 24 Stunden hat sie einen Kranz in Wasser gelegt, danach 24 Stunden in die Tiefkühlung gesteckt. "Hätte das Material Wasser gezogen, wäre der Kranz in der Tiefkühlung aufgeplatzt." Fünf verschiedene Ausführungen gibt es derzeit, weitere sollen hinzukommen. Die Kränze kosten zwischen 80 und 90 Euro.

(mre)
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