Neuss Strahlend weißes Zentrum der Gemeinde

Neuss · Die moderne Bonhoeffer-Kirche ist die Heimat der evangelischen Gemeinde. Dort findet am Samstag die "Neusser Räume"-Führung statt.

 Die Düsseldorfer Architekten Dirk Tillmann (re.) und Dieter Schmolz haben das

Die Düsseldorfer Architekten Dirk Tillmann (re.) und Dieter Schmolz haben das

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Wem das mehr als 40 Jahre alte evangelische Gemeindezentrum an der Einsteinstraße beim Vorbeifahren bislang kaum auffiel, der dürfte spätestens mit Beginn der Bauarbeiten vor rund zwei Jahren aufmerksam geworden sein. Denn der alte Gemeindesaal, Kindergarten und Dienstwohnungen der evangelischen Christuskirchengemeinde wichen einem multifunktionalen Gemeindezentrum mit 3300 Quadratmetern Nutzfläche.

In Zeiten schrumpfender Mitgliederzahlen setzten die Neusser Protestanten damit bewusst ein Zeichen. "Ja, wir wollen, dass es weitergeht, und wir wollen weiterhin einladend wirken", sagt Pfarrerin Kathrin Jabs-Wohlgemuth, die im November 2013 in ihr Amt eingeführt wurde. Am Samstag sind die Teilnehmer der "Neusser Räume"-Führung von Neuss Marketing und NGZ eingeladen, sich im umgestalteten Kirchsaal, in der neu errichteten Kindertagesstätte und im Gemeindehaus sowie auf der Baustelle der entstehenden Wohnungen umzusehen.

Das Gemeindezentrum an der Einsteinstraße entstand in den Jahren 1970/71. Der Kirchenneubau wurde damals notwendig, weil die Gemeinde durch das Entstehen eines neuen Wohnviertels beträchtlich angewachsen war.

Ihren Namen "Dietrich-Bonhoeffer-Kirche" - nach dem bedeutendsten Widerstandskämpfer der evangelischen Kirche - erhielt das Gemeindezentrum erst im Jahr 2010. Dessen Fortbestand wurde durch die vielen deutschlandweiten Kirchenaustritte zuletzt infrage gestellt.

Doch das Presbyterium, der Vorstand der Gemeinde, entschied sich dafür, das renovierungsbedürftige Gemeindezentrum samt Kindergarten abzureißen und dieses durch einen Neubau zu ersetzen. Außerdem sollten seniorengerechte Wohnungen errichtet werden. Gemeinsam mit Baukirchmeister Martin Goertzen, Presbyterin Astrid Irnich und Harald Steinhauser führt Pfarrerin Kathrin Jabs-Wohlgemuth am Samstag durch das neu entstandene Gebäude-Ensemble.

Der Kern der Führung ist natürlich der Kirchsaal. Besonders angetan hat es der Theologin das große blaue Kreuz, das in die ebenfalls blaue Wand hinter dem Altar eingelassen ist. "Dadurch entsteht eine Art 3D-Effekt", sagt Kathrin Jabs-Wohlgemuth. Der zuletzt 2005 umgestaltete Kirchraum hat mit dem Einbau von drei großen Türen diesmal nur geringe Veränderungen erfahren. "Dadurch lässt er sich nun mit dem Gemeinderaum verbinden", erklärt Kathrin Jabs-Wohlgemuth.

Das neue Gemeindezentrum sei zwar kleiner, aber flexibler nutzbar als der Vorgängerbau. Begeistert ist die Pfarrerin auch von der fünfgruppigen Kindertagesstätte. "Da hat der Architekt Wunderbares geleistet", lobt sie, "kein Raum gleicht dem anderen, und durch eine Glastür ist der Kindergarten direkt mit der Kirche verbunden." Auch das neue Zuhause der künftigen Mieter der 17 seniorengerechten Wohnungen werden sich die Teilnehmer der Führung anschauen. Auf der Baustelle können die Teilnehmer einen Eindruck gewinnen, wie die fertigen Wohnungen aussehen sollen.

(NGZ)
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