Neuss SWN-Aufsichtsrat entscheidet im Juni über Windradbau

Neuss · Das Windkraft-Projekt der Stadtwerke hat ein Jahr lang im Dornröschenschlaf gelegen, doch jetzt ist es abrupt aus dem Schlummer gerissen worden.

Nachdem das Oberverwaltungsgericht Münster in zweiter Instanz die Baugenehmigung für zwei Windräder in Hoisten als gültig anerkannt hat, traf Kämmerer Frank Gensler seine Geschäftsführerkollegen der Stadtwerke schon gestern am Rande einer Personalversammlung, um über die neue Sachlage zu sprechen. Denn die Geschäftsführung muss die Fakten so aufbereiten, dass der Aufsichtsrat über den Bau entscheiden kann. Jörg Geerlings als Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Energie und Wasser GmbH geht davon aus, dass das am 2. Juni passiert.

Für den nebenamtlichen Geschäftsführer Gensler ist nun die spannende Frage, wie schnell der Bau der Windräder fertig wird. Denn von dem Tag hängt ab, zu welchem Tarif der von ihnen erzeugte Strom vergütet wird. Ein möglicherweise noch folgendes Hauptsacheverfahren fürchtet er nicht. "Bis das abgeschlossen ist, werden die Windräder schon zwei Jahre Strom geliefert haben", sagt er.

Den am Dienstag veröffentlichten Beschluss des OVG Münster haben die Gegner des Projektes betroffen zur Kenntnis genommen. "Ein starkes Stück" nannte Gisela Ortswein von der Bürgerinitiative (BI) "Windkraft Neuss" die Tatsache, dass die Kammer das erstinstanzliche Urteil des Verwaltungsgerichtes Düsseldorf gekippt hat. Das sei nicht nachzuvollziehen, sagt sie, zumal die Richter keinen Ortstermin für notwendig hielten. Geklagt hatte gegen das Vorhaben ein einzelner Anwohner, doch betroffen seien von dem jüngsten Beschluss viele Hoistener. Darauf weist der Stadtverordnete Karl-Heinz Baum (CDU) hin. Baum bedauert, dass das Gericht weniger auf die Anliegen der Anwohner eingegangen sei. Er und die Bürgerinitiative würden den Kläger finanziell unterstützen, wenn er weiter den Klageweg beschreitet. Die BI werde sich kurzfristig dazu beraten.

(-nau)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort