Neuss Tanz der Hofdamen verschönert den Königsball

Neuss · Philipp Müller hatte die acht Damen des Hofstaates gut trainiert. Ein halbes Jahr lang hatten sich diese im Verborgenen mit ihm auf ihre Tanzvorführung vorbereitet, mit der sie beim Königsball am Dienstag einen besonderen Akzent setzten. Überraschen konnten sie Reinhold und Alice Welter als Königspaar damit allerdings nicht. Denn die Darbietung der Hofdamen beim letzten Ball des viertägigen Heimatfestes hat bei den Grefrather Sebastianusschützen ebenso Tradition wie das - mal mehr, mal weniger ausgeprägte - Problem der Damen, einen Tanzpartner zu finden, der diesen Auftritt mitmacht.

 Das Grefrather Königspaar mit seinen Hofdamen und -herren.

Das Grefrather Königspaar mit seinen Hofdamen und -herren.

Foto: NN

Mit dem Ball endete nicht nur das Schützenfest, sondern auch die Rückkehr in die "Normalität": Wenn beim Tanz in den Mai nächsten Jahres Michael Frensch zum König proklamiert wird, kommt das Königssilber nicht - wie bei Welter - aus der Schatzkiste der Bruderschaft. Nein, dann gibt es wieder einen König, den man "entblättern" kann.

Als Königspaar erlebte Reinhold Welter mit seiner Ehefrau einen besonderen Schlusstag. Um 17 Uhr trat das Regiment letztmalig zu Umzug und Parade an und begleitete das Paar in das auch für das Finale gut gefüllte Festzelt. Mit im Festzug: die Hofdamen. Das Recht dazu ist die Gegenleistung für ihren Tanz.

Die Ansprachen blieben kurz gehalten, denn die Ehrenbezeugung der Schützen stand noch an. Und gefeiert werden sollte ja auch. Um kurz nach Mitternacht erfolgte der Ausmarsch des Königs, doch Schluss war danach noch nicht. Denn traditionell ist die Königs-Residenz danach ein offenes Haus für alle Schützen. Und einige von denen konnten sich erst am frühen Mittwochmorgen vom Königspaar trennen. Der Fahnenschmuck im Ort bleibt bis Fronleichnam hängen, wenn die Bruderschaft wieder in der Prozession Flagge zeigt.

(-nau)
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