Neuss Teekanne kommt nach Neuss

Neuss · Der traditionsreiche Teeproduzent aus Düsseldorf erweitert seine Betriebsfläche und kauft 50 000 Quadratmeter an der Bataverstraße.

Neuss: Teekanne kommt nach Neuss
Foto: WOI

Ein weiteres prominentes Unternehmen zieht es nach Neuss. Der Düsseldorfer Teebeutel-Hersteller Teekanne hat ein 50 000 Quadratmeter großes Grundstück im neuen Gewerbegebiet an der Bataverstraße gekauft. Das bestätigte gestern Teekanne-Geschäftsführer Reinhold Schlensok unserer Zeitung. "Wir denken langfristig und haben die Grundlage für eine weitere Expansion geschaffen. Das ist für uns eine strategisch sehr wichtige Fläche", sagte Schlensok. Das Areal grenzt an das bestehende Produktionsgelände von Teekanne in Düsseldorf-Heerdt. Das traditionsreiche Familienunternehmen verfügt dann über eine Gesamtfläche von 130 000 Quadratmetern, die zu mehr als einem Drittel auf Neusser Stadtgebiet liegt.

Wann das neue Grundstück bebaut wird, ist noch unklar. "Das hängt von der weiterhin positiven Entwicklung unseres Unternehmens ab", sagte Schlensok. Details zu Planungen und Zeitrahmen sind nicht klar. Im Raum steht perspektivisch ein Ausbau von Lager- und Produktionskapazitäten. Erst im vergangenen Jahr hatte Teekanne, der Erfinder des Doppelkammerteebeutels, Europas modernste Halle für Teeproduktion in Heerdt in Betrieb genommen. Etwa 800 der weltweit 1500 Mitarbeiter sind in Düsseldorf beschäftigt.

Für Neuss ist Teekanne ein immenser Zugewinn. "Wir können uns nur gratulieren", sagte Bürgermeister Herbert Napp. "Teekanne ist ein außerordentlich gutes Unternehmen mit Familien-Strukturen und ein Name, der international sehr bekannt ist." Man habe lange verhandelt und sei nun zu einem guten Ende gekommen.

Der Kauf war bereits Ende des vergangenen Jahres beschlossene Sache gewesen. Doch wichtige Kaufbedingungen sind erst in den vergangenen Wochen erfüllt worden. Dazu gehört etwa, dass der Laacher Abzugsgraben überquert werden darf, damit die neue Betriebsfläche ohne jegliche Einschränkungen nutzbar ist. Der Rhein-Kreis hat diese Genehmigung nun erteilt. Außerdem mussten sich aber auch die Städte Neuss und Düsseldorf auf die Verteilung der Gewerbesteuer einigen. Denn mit der Erweiterung auf Neusser Boden profitiert nun auch die Stadt Neuss, wenn Teekanne Gewinne verbucht und somit Abgaben abführen muss. Dazu haben Düsseldorf und Neuss eine so genannte Unterzerlegungsvereinbarung getroffen, die die Gewerbesteuer genau aufteilt. "Alle drei Seiten sind zu einer einvernehmlichen Lösung gekommen", sagte Reinhold Schlensok. "Wir können jetzt genauer planen."

Teekanne befindet sich bereits seit Jahren auf Wachstumskurs. Der Umsatz betrug im Geschäftsjahr 2013/14 insgesamt 420 Millionen Euro. In den letzten beiden Geschäftsjahren lag das Wachstum im zweistelligen Prozentbereich. "Das ist auch unsere Ambition für das laufende Geschäftsjahr", sagte Schlensok. Im Rhein-Kreis ist Teekanne bereits mit dem Tochterunternehmen Teepack, das Teebeutelverpackungsmaschinen baut, vertreten.

(NGZ)
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